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NBA-Finals: Warriors entsetzt nach Verletzung von Kevin Durant

In einem nervenzerreißenden Spiel haben die Golden State Warriors in der Nacht die Toronto Raptors besiegt. Die Freude darüber wurde jedoch getrübt: Warriors-Superstar Kevin Durant verletzte sich schwer. Teammanager Bob Myers brach auf der Pressekonferenz fast in Tränen aus.

Es war das entscheidende Spiel: Dreimal schon hatten die Toronto Raptors die Golden State Warriors in der Finalserie der nordamerikanischen Basketballliga NBA geschlagen. Nur einmal konnte das Team aus Oakland den Kanadiern Paroli bieten. 3:1 stand es also in der "Best of Seven"-Serie, als in der Nacht zu Dienstag die fünfte Partie angepfiffen wurde. Die Warriors mussten unbedingt gewinnen - und setzten dabei unter anderem auf den endlich wieder genesenen Kevin Durant.

Der 30-Jährige gilt als einer der momentan besten Basketballspieler der Welt - womöglich sogar aller Zeiten. In den letzten beiden Saisons wurde er jeweils zum "MVP" der NBA-Finalrunde gewählt. "MVP" steht für "Most Valuable Player" und zeichnet den wichtigsten und besten Spieler aus. Nun war ausgerechnet dieser wahrscheinlich wertvollste Spieler der Warriors lange krank - eine hartnäckige Wadenverletzung setzte Durant gut einen Monat lang außer Gefecht. Spiel Fünf sollte zum großen Comeback für den 30-Jährigen werden.

Kevin Durant: Schwere Verletzung beim Comeback

Doch nach nicht einmal zwölf Minuten und elf Punkten war Schluss: Der Forward verletzte sich schwer am rechten Bein.

Nach einem Zweikampf mit Torontos Serge Ibaka blieb der 30-Jährige mit schmerzverzerrtem Gesicht stehen, humpelte zum Rand und fiel dort zu Boden. Sofort fasste er sich ans rechte Bein. Teamkollegen und Betreuer eskortierten ihn anschließend nach draußen.

Warriors-Manager Myers bestätigt Achillessehnen-Verletzung

Sofort wurde spekuliert, Durant habe sich an der Achillessehne verletzt. Teammanager Bob Myers bestätigte dies auf der anschließenden Pressekonferenz. Zur Art und Schwere der Verletzung konnte er jedoch nichts Genaueres sagen. Am Dienstag sollte von Durants Bein eine MRT-Aufnahme gemacht werden.

Überhaupt musste Myers vor den Journalisten um Worte ringen, schniefte mehrfach und brach beinahe in Tränen aus. Durants Schicksal setzte dem Teammanager merklich zu. Er glaube nicht, dass es einen Schuldigen gebe, sagte er mit brüchiger Stimme, "aber wenn es sein muss, könnt ihr mich beschuldigen. Ich leite unsere Basketballabteilung."

Das Entsetzen bei den Warriors ist riesig: Die Journalistin Rachel Nichols berichtete auf Twitter, sie habe Durants Teamkollegen Steph Curry ein Video von der Pressekonferenz in der Umkleide gezeigt. Auch dieser sei daraufhin in Tränen ausgebrochen, habe Myers gesucht und ihn umarmt.

Thompson: "Durant ist der beste Spieler der Welt"

Durants Wichtigkeit für den Verein brachte auch sein Teamkollege Klay Thompson zum Ausdruck: "Ohne ihn sind wir ein ziemlich gutes Team, aber mit ihm sind wir eines der besten Teams, das je gespielt hat." Durant sei nun mal "der beste Spieler der Welt." Man habe gesehen, "wozu er imstande ist. (...) Er hat seine Gesundheit aufs Spiel gesetzt. Und wir vermissen ihn wahnsinnig auf dem Parkett." Warriors-Coach Steve Kerr ergänzte: "Ich bin am Boden zerstört wegen Kevin."

Selbst beim Gegner war die Anteilnahme groß: "Es ist niederschmetternd", sagte Kawhi Leonard von den Raptors, "du arbeitest so hart, um an diesen Punkt zu kommen." Er wünschte Durant eine schnelle Genesung.

Der 30-Jährige kann seinen Vertrag Ende der Saison beenden. Zuletzt hatte es immer wieder Spekulationen gegeben, ob seine Waden- Verletzung womöglich nur ein Vorwand sei, bei den Warriors nicht mehr eingreifen zu müssen. Teammanager Myers stellte jedoch klar: "Um euch etwas über Kevin Durant zu sagen: Kevin Durant liebt es, Basketball zu spielen, und die Menschen, die infrage gestellt haben, ob er zum Team zurückkehren will, lagen falsch", sagte er unter Tränen.

Raptors gegen Warriors: Krimi auf dem Spielfeld

Nach Durants Abmarsch tobte auf dem Spielfeld eine Nervenschlacht. Wer die Partie gewinnen würde, war buchstäblich bis zur allerletzten Sekunde offen. Raptors-Profi Kyle Lowry vergab mit der Schlusssirene den Wurf zum möglichen Sieg. Am Ende gewannen die Warriors mit 106:105.

In der Nacht zu Freitag steht nun Spiel Sechs an, diesmal in Kalifornien. Erneut müssen die Warriors gewinnen, um die Chance auf den Titel zu wahren. Bei einem Sieg stünde es in der Finalserie 3:3, das entscheidende siebte Match würde dann in der Nacht zu Montag in Toronto ausgetragen.

Quellen: Pressekonferenz mit Bob Myers, Video der Verletzung, Interview mit Klay Thompson, Interview mit Kawhi Leonard

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