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Rap-Überflieger Drake in Hamburg: Weiche Schale, harter Kern

Als das Licht ausgeht und die grellen Scheinwerfer die Bühne erleuchten, ist der Kreischpegel in der ausverkauften Barclaycard-Arena deutlich höher, als man es bei einem Rap-Konzert vermuten könnte. Aber hier rappt ja auch nicht irgendwer, hier rappt der Überflieger schlechthin: Kanadas Super-Export Drake beehrt die Hamburger am Freitagabend mit seiner „The Boy Meets World"-Tour - zum ersten Mal überhaupt! - und das bringt die Kreischfraktion im Publikum zum Ausflippen.

Im Gegensatz zu seinen Genre-Kollegen Jay-Z und Kanye West ist Drake nämlich keineswegs der kalte, harte Gangster-Rapper. Nein, der 30-Jährige Kanadier hat eine ziemliche softe Seite - das zeigt sich besonders an Songs wie „Hotline Bling" oder „Hold On We're Going Home".

Die serviert er dann auch - und die Menge dankt es ihm mit frenetischem Jubel und absoluter Textsicherheit - genau wie bei den etwas härteren Rap-Nummern. Denn die kann Drake eben auch - und zwar mindestens genauso gut! Bei „Started From The Bottom" und „I'm On One" speit er die Wörter raus wie die Kanonen hinter ihm das Feuerwerk.

Gegen Ende der Show wird dann ein riesiger Heissluftballon in der Mitte der Halle aufgeblasen. Darauf wird Licht projiziert - zuerst wirkt die Kugel wie ein schillernder Mond, dann wie eine rotglühende Sonne. Drake springt abwechselnd rechts und links vorbei, rappt „Know Yourself" und „Energy" und schließt das Ganze mit einem nicht nur gesanglichen Mittelfinger für alle Hater ab. Weiche Schale - harter Kern!

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