"Die an kassieren a fette Provision, die andan hackeln grod uman Mindestlohn." Michael Wögerer über einen Abend mit Sigi Maron.
Sigi Maron war ein sozialkritischer Liedermacher, dessen Texte sich um Arbeitslosigkeit, Rüstungsausgaben oder soziale Ungleichheit drehten. Er ist schon gestorben. Michael Wögerer wäre gerne zu einer Veranstaltung zum Gedenken an Sigi Maron gegangen, aber 20 Euro Eintritt kann sich niemand leisten, der von Mindestsicherung lebt.
Am heutigen 14. Mai hätte Sigi Maron seinen 73. Geburtstag gefeiert. Leider ist er voriges Jahr im Juli verstorben. Sein Erbe sind seine Lieder für Frieden, Gleichberechtigung und Gerechtigkeit.Auch zum Thema Armut und Reichtum hat er sich immer wieder lautstark zu Wort gemeldet.
Anlässlich seines Geburtstages habe ich den Text von „Es is ned olles ans" abgetippt, da ich ihn leider nirgends im Internet finden konnte. Die Musik dazu findet ihr hier.
Es is ned ollas ansDer ane kummt auf'd Wöd und hot scho ois, die andan miassn froh sein, das gsund san bis zum Hois. Für an beginnt der gsicherte Lebensweg, die andan beißen sie recht und schlecht durchn Dreck.
Tja, so is es! Heute fand in Wien eine Veranstaltung zum Gedenken an Sigi Maron statt. Ich wäre gerne dabei gewesen, doch 20 Euro Eintritt übersteigen einfach mein Budget. Ein guter Freund hätte mich zwar eingeladen, aber das konnte ich nicht annehmen. Stattdessen läuft die neueste Maron-CD bei mir zu Hause rauf und runter.
Ich erinnere mich an die schönen Gespräche, die ich mit ihm am Attersee beim Festival des politischen Liedes hatte und freu mich schon riesig auf den 15. Juni, wo wir auch in seinem Namen wieder zusammenkommen, um mit Musik die Welt zu verändern.
Meine heutigen Ausgaben belaufen sich auf insgesamt 7,18 Euro. Noch 17 Tage um 140,88 Euro.
Michael Wögerer ist ein österreichischer Journalist. Er arbeitet in Wien als Redaktionsassistent bei der Austria Presse Agentur (APA) und ist Mitbegründer von „Unsere Zeitung - die Demokratische", einem Kooperationspartner von Neue Debatte. Fragen, Anmerkungen, Lob und Tadel sowie Feedback zur Aktion, können als Kommentar unter dem Beitrag geschrieben oder an seine E-Mail michael.woegerer(at)gmail.com gesendet werden.Die bisherigen Tagesnotizen:
31 Tage Mindestsicherung - Eine Annäherung (30.4.)
Tag 1 - Kein Spiel! (1.5.)
Tag 2 - Konsumgesellschaft (2.5.)
Tag 3 - Öffentlichkeit schaffen! (3.5.)
Tag 4 - Lebensrealitäten (4.5.)
Tag 5 - Freundschaft (5.5.)
Tag 6 - Netzwerke (6.5.)
Tag 7 - Kein Märchen (7.5.)
Tag 8 - Befreiung (8.5.)
Tag 9 - Nachhaltigkeit (9.5.)
Tag 10 - Durchatmen (10.5.)
Tag 11 - Lebenserwartung (11.5.)
Tag 12 - Exklusiv (12.5.)
Tag 13 - Soziale Hängematte (13.5.)
Foto: Uhudla (Titelbild) und Sigi Maron auf dem Volksstimme Fest 2008 von Manfred Werner - Tsui - Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0.