Emile Hirsch ist zurück in der Wildnis, zumindest irgendwie. Nach der
Aussteigergeschichte "Into the Wild" agiert er mit Paul Rudd in einem
Kammerspiel auf weiter Flur. Als Straßenarbeiter Lance (Hirsch) und
Alvin (Rudd) gehen die beiden 1988 dem stupiden Job nach, die
Markierungen auf Landstraßen im von Waldbränden verwüsteten
amerikanischen Nirgendwo zu erneuern. Aufschneider Lance vermisst in der
Ödnis den Sex, Spießer Alvin ist wie der große Bruder, der in
romantischen Briefen seiner Liebsten huldigt - ausgerechnet der
Schwester von Lance. Wortgefechte sind vorprogrammiert ... Regisseur
David Gordon Green gibt im Remake des isländischen Filmes "ç annan veg"
seinen beiden Akteuren viel Raum für bissige Wortgefechte; in
leuchtenden Blaumännern agieren die zwei Schrullen wie exotische Vögel
in der idyllisch-tristen Umgebung. Der Soundtrack der Postrockmeister
Explosions In The Sky spiegelt das auch musikalisch; ihre wiederholten
Akkorde passen zur monotonen Landschaft, die hektischen Gitarrentupfer
zu den sich aufbauenden Spannungen zwischen Lance und Alvin. Es ist den
herrlich sarkastischen Dialogen und dem Spiel der Hauptdarsteller zu
verdanken, dass das Duell der liebenswerten Loser bis zum Ende fesselt.
(ms)
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