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Rückblick auf die “Producers artfair”

Hege Dons Samset: Cleaner hoovering the beach, 2006. RA 4 C print, handmade. Gesichtet auf der Producers artfair, Hamburg 20. September 2013.

Architektur. Design. Kunst. Meinung. Rückblick.

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:: Erstmalig durchgeführt, nach Bekunden der Ausstellungsmacher durchaus erfolgreich ::

Junge, ambitionierte Kunstmesse in Hamburg-Ottensen: Producers artfair - kurz P/ART 13

Jung, aber auch erfahren, dabei frisch, trotzdem bewährt und vor allem ungebunden: Ambitionierte Produzentenmesse startete mit unabhängigen Künstlern auf altem Industriegelände.



Die “Producers artfair” – kurz “P/ART 13″ (www.part13.com), wollte Kunst und Betrachter direkt zusammenbringen, ohne Zwischenschaltung von Galerie, Vermittler, Auktionshaus oder Manager im weitesten Sinne. Nicht neu, die Idee, aber doch wieder erfrischend. Mit neuen Aspekten. Engagierten Künstlern, die ihre Vision selbst mit Leidenschaft zeigen. Und auch ansprechbar waren.

Mit von der PARTie waren: National, von Nord nach Süd gestreute Maler, Bildhauer, Fotografen, aber auch Performance-Künstler mit Lokalkolorit. Zudem Kunst aus Kopenhagen und Kapstadt war zu sehen: Die Künstler-Liste

Die jungen Macher dahinter konstatieren: “Fragen nach dem Wesen und dem Wert der Kunst werden so von ihrer institutionellen Prägung gelöst und unmittelbar zwischen Produzent und Rezipient ausgehandelt.”

Beschauen, befragen und aushandeln konnten die Kunstmesse-Besucher vom 19. bis 22. September. Los ging’s am Donnerstagabend, geplant waren die Vernissage von 19 -23 Uhr, anschließend folgten um 21 Uhr die Performances von Stephan Jäschke & Jivan Frenster sowie gegen 22 Uhr noch eine von Anik Lazar. Mit Führungen, Künstlergesprächen, Live-Kunst-Acts, Kunstdiskussionen und Musik wollten die Ausstellungsmacher einen frischen Blick auf die junge, hauptsächlich nationale Kunstszene werfen.


Spannend war natürlich auch die Örtlichkeit, rustikal, arbeitsam, Werkstattatmosphäre, wenn auch schwer zu finden: Das ehemalige Produktionsgelände der Rheinmetall-Tochter KSPG in der Friedensallee 128 wird seit mehr als hundert Jahren gewerblich genutzt – heute präsentieren sich innovative Formate auf dem neuen Gelände des Kolbenhofvereins, Friedensallee 128.

Die Messemacher über den Hintergrund: “Die P/ART hat sich zum Ziel gesetzt, eine Architektur zu schaffen, die über gängige Messekonzepte hinausgeht: Innerhalb des offenen Hallenraumes entstehen veränderbare Module, in denen mehrere Künstler miteinander in direkten Dialog treten. Transparente Flächen und verbindende Elemente wirken einer isolierenden Parzellenstruktur entgegen. Es entsteht eine flexible Baustruktur, die es ermöglicht, schnell und individuell auf die Anforderungen der Künstler und ihrer Werke zu reagieren. Der Besucher bewegt sich frei zwischen Orten der Aktion und Orten der Ruhe.”

Vielleicht war ja auch etwas für den immer noch unbekannten “Kunstbeutel” dabei? Dieser ist derzeit in Sachen Kunstförderung seitens der Kulturbehörde beordert, Künstler in Hamburg zu fördern! Und es tummelten sich einige Hamburger Künstler…


Große Werkhalle, frische Luft, Kunst und Objekte, locker gehängt, geklebt, platziert, verschraubt an Baugerüsten, dem nackten Boden, der hohen Hallendecke, dazu hämmernde Housebeats - und drumherum eine ganze Menge Publikum: So präsentierte sich die neue Messe an ihrem Vernissageabend. Kunstwerker, Performanceproduzenten und Ausstellungsmacher mischten sich unters Betrachtervolk, man flanierte so durch die Planenwelt, mit denen die Baugerüste behängt waren, um zumindest eine kleine räumliche Trennung in der 2000 Quadratmeter großen Halle zu erzielen. Erste Gespräche über die Werke und mit den Künstlern, luftiger Meinungsdiskurs auf Augenhöhe, Fotos machen mit Getränk in der Hand - das alles ergab eine erfrischende Atmosphäre ohne zu intellektuelle Schwere.

Und vor allem war es nicht zu leise. Im Gegenteil, die Kunstkucker unterhielten sich angeregt, zuweilen sogar lautstark, was sich im Laufe der Ausstellungsnacht, gemischt mit den DJ-Beats, noch potenzierte.

Auch an den anderen Tagen ging’s lebhaft zu, man drängelte sich teilweise in den neugestalteten Ausstellungskojen, einige übersahen Objekte am Boden, Werke wurden berührt oder gestreift - doch alles blieb am Platz und auch noch heil. Und es gab auch keine nennenswerten Aufreger, die den Kunstgenuss zu trüben drohten.

Musik und Partyflair, Diskussionsrunden und Geländeführungen rundeten die Messe ab.

Was wurde verkauft? Das frage ich die Macher noch!

Und das mit der Ausschilderung wird bestimmt auch noch deutlicher!

Fazit: Eine bunte Messe für Spaß an der Kunst mit frischen Aussichten, im nächsten Jahr wieder zu starten!

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/ KULTOURFREUDE 2013

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