Aus ihrem Kinderzimmer im sechsten Stock hat sie einen freien Blick bis zum Horizont. Dahinter, hofft sie, liegt ihre Zukunft.
Es ist Anfang Mai, als Lorenza Carucci, 19 Jahre, in bequemer Leinenhose und weitem T-Shirt, die braunen Haare zum Zopf gebunden, an ihrem Schreibtisch sitzt. In ein paar Tagen hat sie wichtige Prüfungen, und ausgerechnet jetzt ist sie schwer erkältet. Neben ihr liegt eine Packung Grippostad. Ins Bett will sie nicht, obwohl die Augen tränen und der Schweiß von der Stirn perlt. Lorenza ist klug, heißt es in der Familie, aber ihre guten Noten hat sie sich vor allem mit Fleiß erarbeitet. „Schule ist wichtig für die Zukunft", sagt sie...