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Film

Bill Skarsgård - Der Mann hinter der "Es"-Maske - GQ Magazin

Bill Skarsgård wird zum Weltstar. Der Sohn von Stellan Skarsgård spielt im aktuellen Kino-Remake von Stephen Kings "Es" das abgrundtief Böse. Die wenigsten würden hinter dem furchteinflössenden Clown Pennywise einen so jungen und gut aussehenden Schauspieler, wie den 27-jährigen vermuten.


Die Neuverfilmung zu "Es" bricht in den USA nach dem ersten Wochenende bereits zwei Rekorde: Mit 117,2 Millionen Dollar Einspielergebnis in gut 4.000 amerikanischen Kinos hat Andy Muschiettis "Es" das erfolgreichste erste Wochenende in der Geschichte von Horrorfilmen, sowie im September gestarteten Filmen hinter sich.


Eine Familie erobert Hollywood

Die Hauptrolle des gruseligen Clowns Pennywise hat Bill Skarsgård übernommen. Im Film ist er der wahr gewordene Albtraum aller Kinder. In echt wirkt der 27-jährige Schwede sehr zierlich, er hat sanfte Gesichtszüge, große, runde Kinderaugen. Aber wenn er sich in den Clown Pennywise verwandelt, der – wir erinnern uns mit Schaudern – Kinder terrorisiert, indem er die Gestalt ihrer schlimmsten Albträume annimmt, dann hat das eine solche Wucht, dass selbst hartgesottene Horrorfans an ihre Belastungsgrenze kommen. Als beim SXSW-Festival eine kurze Sequenz aus „Es“ vor Filmjournalisten präsentiert wurde, gab es Schreie im Saal. Pennywise ist nicht einfach ein Bösewicht, er ist das Böse selbst. Und Bill Skarsgård? Nach allem, was man so über ihn hört: die Freundlichkeit in Person. Nett, charmant, witzig. Und brillant. Er ist der Sohn des Kino-Großmimen Stellan Skarsgård („Good Will Hunting“, „Marvel’s The Avengers“). Auch seine beiden älteren Brüder sind bestens im Geschäft – Alexander kennt man aus „True Blood“ und „Tarzan“, Gustaf aus der TV-Serie „Vikings“.

Dem Talent folgen

Obwohl Bill schon mit neun Jahren vor der Kamera stand, hatte er nach der Schule erst mal keine Lust, die Darsteller-Dynastie fortzusetzen. Medizin studieren wie seine Mutter, mit der Transsibirischen Eisenbahn herumreisen – das waren seine Pläne. Aber dann setzten sich wohl doch die väterlichen Gene durch, oder das Schicksal nahm die Sache in die Hand, so genau weiß das offenbar auch Bill nicht mehr. Vielleicht ist es auch einfach so, dass so ein hochbegabter Schauspieler verdammt noch mal die Pflicht hat, seinem Talent zu folgen. Als jugendlicher Autist in der Komödie „Im Weltraum gibt es keine Gefühle“ wurde er 2010 in Schweden zum Star, dann klopfte Netflix bei ihm an und verpflichte- te ihn als stylischen Vampir für die Mysteryserie „Hemlock Grove“. Gerade brilliert er im Kino an der Seite von Charlize Theron im Agententhriller „Atomic Blonde“.


Gruselfaktor

„Manche Schauspieler lassen sich auf eine Rolle festlegen, einfach weil es bequem ist – aber das wird schnell öde“, sagt Skarsgård. „Ich will so viele unterschiedliche Figuren verkörpern wie möglich.“ In „Es“ bringt er nun sogar das Kunststück fertig, viele verschiedene Charaktere gleichzeitig zu spielen. Denn Pennywise ist so was wie ein Monster mit multipler Persönlichkeitsstörung. Im einen Moment spricht der Horrorclown mit Säuselstimme, dann wieder zischt er bedrohlich, oder er bricht in grässliches Lachen und hasserfülltes Geschrei aus. Im legendären TV-Zweiteiler „Es“ von 1990 spielte der „Rocky Horror Picture Show“-Veteran Tim Curry den Pennywise. Unerreichbar gut. Dachten wir. Dann kam Bill Skarsgård – der ist noch mal doppelt so gruselig. Das liegt vielleicht auch daran, dass die kinderjagende Bestie selbst noch so jugendlich aussieht. „Wenn ich meinen Job gut mache“, sagt Skarsgård, „werden Kids durch mich traumatisiert.“ Genau … Kids.