Minister Franz Fayot ist mit hochkarätigen Gästen auf Wirtschaftsmission. Der Nahe Osten ist ein strategisch wichtiges Ziel.
Auf den Luxemburger Pavillon in Dubai knallt die Morgensonne. Eine weiße Rampe führt ins Innere. Musik erklingt, es wird dunkel. „Gleich betreten wir auch klimatisch gesehen wieder Luxemburg“, sagt Daniel Sahr, Direktor des Luxemburger Pavillons auf der Expo 2020 in Dubai. Kühle Luft steigt auf. An den Wänden sprechen von 70 Monitoren Menschen aus 170 Nationen über ihr Zuhause: das Großherzogtum.
Der Gang dreht sich weiter ins Gebäude. An den Wänden wechseln sich Bilder von Satelliten und dem Finanzplatz ab. Dann geht es in einen Kinosaal. Wenig später wird hier Wirtschaftsminister Franz Fayot (LSAP) mit seiner Delegation Platz nehmen und sich zu Hollywoodklängen eine Art Gründungsmythos ansehen: Wie Luxemburg sich von der Stahlnation zum Finanzplatz und weiter in eine Weltraumnation verwandelt.
Alle fünf Jahre stellen die Länder der Welt auf der Expo große Ideen vor. Seit dem 1. Oktober und noch bis zum 30. März 2022 ist Dubai der Schaukasten der Zukunft – mit einem Jahr Verspätung wegen Corona. 192 Länder und weitere internationale Organisationen zeigen hier ihre Ideen und Lösungen für die Welt von morgen.
Angekündigt als „größte Show der Welt“ für die Besucher, ist die Expo für die Staaten vor allem eines: ein Zurschaustellen der Wirtschaftsmacht. Minister Franz Fayot und Maggy Nagel (DP), Kommissarin für den Luxemburger Expo-Beitrag, haben so am Sonntag auch die offizielle luxemburgische Wirtschaftsmission in Dubai eingeleitet und viele Sponsoren und Partner des Luxemburger Pavillons sind angereist.
In der Hitze steht die Chefetage der Post, von Arcelor Mittal, Cargolux, Guardian Europe, SES oder MCM-Steel Rede und Antwort – ziemliche Schwergewichte. Ihre Unternehmen haben Luxemburg groß gemacht und Luxemburg hat sie groß gemacht. Das soll hier der Welt gezeigt werden.
Lohnt sich ein Pavillon für 32 Millionen Euro?
Die Expo 2020 in Dubai ist die 35. Weltausstellung in den vergangenen 170 Jahren. Im Juni 2016 war Luxemburg das erste Land, das seine Teilnahme mit einem nationalen Pavillon offiziell bestätigte. Aber ist die Expo noch zeitgemäß?
Der Luxemburger Pavillon hat 32 Millionen gekostet. 30 Prozent davon hat der Privatsektor finanziert. Der Rest sind also Steuergelder. Lohnt sich dieses Investment wirklich? (...)