Die Methoden zur Geldwäschebekämpfung haben sich in den letzten 15 Jahren kaum verändert - jetzt kommt der Einsatz der Maschinen.
Maxime Heckel steht im Zentrum der Geldwäsche, aber er ist einer von den Guten. Auf dieser Seite hat er es weit nach oben geschafft: Er ist Partner im Department für Forensik und Finanzkriminalität bei Deloitte Luxembourg. „Wir haben hier ein Exzellenz-Center für Forensik", erklärt er. Im Team arbeiten 45 Menschen. Aufträge kommen von überall aus der Welt. „Wenn ein Verbrechen passiert, kann unser Investigativ-Team helfen, es aufzuklären. Unser Hauptgeschäft ist aber die Beratung - und damit Prävention."
Heckel ist Experte für Technologien, die Finanzkriminalität aufspüren sollen. Denn künstliche Intelligenz (KI) hält Einzug in die Bekämpfung von Geldwäsche und Terrorismus-Finanzierung.
Luxemburgs Straßen sind nicht bekannt dafür, ein gefährliches Pflaster zu sein. Geht es aber um Finanzkriminalität, sieht das anders aus. Es gibt hier eben viele Finanzinstitute. Bei Investmentfonds ist Luxemburg einer der größten Player weltweit. „Das macht den Standort natürlich auch für Geldwäsche interessant", weiß Heckel.
Eine EU-Richtlinie soll verhindern, dass Kriminelle das Finanzsystem zur Geldwäsche oder für Terrorismusfinanzierung nutzen. In nationale Geldwäschegesetze umgesetzt, verpflichtet sie Institutionen dazu, eine Reihe von operativen Kontrollen durchzuführen. Zu den Verpflichteten gehören nicht nur Banken. Denn wenn es um große Beträge geht, sind auch andere Bereiche anfällig für Geldwäsche - etwa die Luxusgüter- oder die Immobilienbranche.
„ Auch wenn Sie mit Bargeld eine Designer-Handtasche kaufen, die mehr als 10.000 Euro wert ist, muss der Verkäufer dem Gesetz nach Ihre Identität prüfen. Denn es wäre ja ein Leichtes, Drogen zu verkaufen, damit 10.000 Euro zu verdienen und das Geld in Luxusgüter zu investieren. Die verkaufen Sie dann und bringen das Geld zur Bank. Genau das ist Geldwäsche", bringt Heckel es auf den Punkt. (...)
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