Laura Hendriks hat seit vier Jahren eine Praxis in der Hauptstadt. Auf der goldenen Tafel neben der Haustür steht „Cabinet de sexologie“. Was verbirgt sich dahinter? Das „Luxemburger Wort“ hat nachgefragt.
Luxemburger Wort: Laura Hendriks, was macht denn bitte schön eine Sexologin?
Laura Hendriks: Eine Sexologin arbeitet mit Menschen, die sexuelle Schwierigkeiten haben. Darunter sind Patienten mit Suchtproblemen, sei das Masturbation oder Pornografie. Ich kümmere mich auch um Opfer sexuellen Missbrauchs. Genauso sind aber auch Paare unter meinen Patienten. Manchmal haben sie Beziehungsprobleme, weil es im Bett nicht klappt und manchmal ist es umgekehrt: Die Beziehungsprobleme verursachen sexuelle Schwierigkeiten. Ja, es geht immer um Sex. Aber dahinter steckt viel.
Frauenärzte, Urologen, Paartherapeuten – das kennt man alles. Sexologen nicht unbedingt. Braucht es diesen Beruf wirklich?
Wer seine Finanzen in den Griff kriegen will, der geht zur Finanzberatung, wer sein Bad renoviert, holt sich Handwerker. Aber wer Rat in Sachen Sex braucht, der weiß nicht, wohin er sich wenden soll. Das ist schade. Nicht nur in Extremfällen. Denn nur, weil ich ganz gut kochen kann, heißt das ja nicht, dass ich nicht ab und zu mal ein Rezept gebrauchen kann, um zu sehen, was es sonst noch gibt.