Dienstreisen waren ein Billionen-Geschäft - die neue Arbeitskultur könnte das für immer ändern.
An den Wänden hängen große Weltkarten, auf Regalen stehen asiatisch anmutende Statuen, in weißen Lettern prangen die Namen von Metropolen an den Trennscheiben der Büros. Jetzt wirkt das alles, als würde es auf eine längst vergangene Zeit hinweisen. Die Schreibtische sind verwaist, auf dem Gang düdelt leise ein Radio. Auf einem Whiteboard sind die Quarantänebestimmungen für Indien notiert, daneben steht „Travel ban USA".
Die Reiseagentur Travel Pro ist auf Geschäftsreisen spezialisiert. Joëlle Weber, Director of Operations and Administration, sitzt auf einem Ledersofa, vor sich eine Trennscheibe aus Plexiglas. Sie ist seit 35 Jahren im Geschäft. Eine vergleichbare Krise gab es nicht. „Wir betreuen 450 Kunden, von kleinen über mittelständische bis zu globalen Gesellschaften. Vor der Krise hatten wir einen Umsatz von 44 Millionen Euro. Wenn Sie mich heute nach den Zahlen fragen: 2021 sind wir bei minus 96 Prozent“, sagt sie gefasst, aber erschöpft.