NACHTLEBEN MIT CORONA
Als hunderte Partypeople die Sillschlucht zum Dancefloor machten
Aufgrund der Corona-Pandemie sind Nachtclubs und Diskotheken seit Monaten geschlossen. In Innsbruck sucht sich die Szene Ausweichmöglichkeiten an ungewöhnlichen Orten.
Der erste Juli-Samstag dieses Jahres. Über den Dächern Innsbrucks schwirrt abends noch der Sommer. Mit Kühltaschen und Sonnenschirmen gewappnete Familien machen sich auf den Nachhauseweg. Sie kommen aus der Sillschlucht, dem Naherholungsgebiet vieler Innsbrucker. Nach einem halbstündigen Fußmarsch entkommt man hier dem Stadtgewusel. Die Sillschlucht ist ein idyllischer Ort. An den Flussbänken wird gegrillt, gebadet und gezeltet.
Den abziehenden Familien kommen an diesem lauen Samstagabend viele Jugendliche entgegen. Sie suchen nicht die Ruhe, sondern wollen feiern. Die Sillschlucht ist seit jeher auch als versteckter Partyort bekannt. Seit den Corona-Beschränkungen feiert sie ein Revival. Die Koordinaten, die zur Party führen, werden via Social Media verschickt. Es genügt aber, den fröhlich plappernden Kleingruppen, dem Klirren der Alkoholflaschen in Jutebeuteln und schließlich dem Wummern des Basses, das in der Schlucht immer lauter wird, zu folgen.
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