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Vision einer drogenmündigen Gesellschaft

Ich lebe in einer Gesellschaft, in der manche psychoaktiven Substanzen willkürlich verboten werden, andere hingegen als Genussmittel gelten. Der Kaffee am Morgen, ein Bier am Wochenende oder die Zigarette danach sind selbstverständlich in mein Alltagsleben integriert und sozial akzeptiert. Andere Drogen sollen mit viel Geld und Aufwand von mir ferngehalten werden. Wer diese illegalisierten Drogen nimmt, schade sich und seiner Umgebung – und stehe schon beim Erstkonsum mit einem Bein in der Abhängigkeit. Suchtprävention bedeutet in der Praxis oft Konsumprävention. Die aktuelle Drogenpolitik versucht, auf dem Irrweg der Prohibition die Probleme, die es mit Drogen gibt, zu beseitigen – und ignoriert dabei, dass sie die größte Gefahr selbst produziert. Ich bin mir sicher: Was den Drogenkonsum derzeit am gefährlichsten macht, ist seine Repression.