Herr Rößler, warum haben Sie sich dazu entschieden Jurist zu werden?
Carl-Wilhelm Rößler: Ich hatte zuvor eine Berufsausbildung zum Bankkaufmann gemacht. Weil es aber nicht einfach war, danach eine passende Stelle zu finden, hatte ich mir überlegt, ein Studium aufzunehmen, was auf die Ausbildung aufbaut. In Betracht kamen Betriebswirtschaft, Volkswirtschaft und die Rechtswissenschaften, für die ich mich letztendlich auch entschieden hatte. Ursprünglich war die Idee, danach wieder in den Bereich des Bankwesens zurückzugehen. Ich habe dann aber im Laufe des Studiums gemerkt, dass die Richtung Sozialrecht, vor allem mit Bezug auf das Thema Behinderung, ein Feld darstellt, in dem ich mich besser wiederfinde. Sich aktiv für die eigenen Rechte und die Rechte anderer Menschen mit Behinderungen einsetzen, hat sich als der absolut richtige Weg erwiesen.
Rößler: Ich habe mich auf all das spezialisiert, was im engeren und weiteren Sinne mit dem Thema Behinderung zusammenhängt. Das heißt im Grunde auf das gesamte Sozialgesetzbuch. Zwar mit gewissen Schwerpunkten, aber prinzipiell streift es das fast durchgehend. Andere Bereiche, wie beispielsweise das Arbeitsrecht, spielen natürlich auch eine Rolle.
Rößler: Ich habe eine 24-Stunden-Assistenz. Die einzelnen Assistenzkräfte decken dabei den gesamten Behandlungsbedarf ab: in der Pflege, der Freizeitbegleitung und am Arbeitsplatz, wo die Aufgaben überwiegend darin bestehen, Unterlagen anzureichen, Dokumente zu verschicken, Technik auf- und abzubauen und mich zu Terminen zu fahren und zu begleiten. Die Finanzierung setzt sich dabei aus verschiedenen Töpfen zusammen: Eingliederungshilfe, der Hilfe zur Pflege und Arbeitsassistenz als begleitende Hilfe im Arbeitsleben.