9 abonnements et 7 abonnés
Article

Was mir das Herz bricht: Wenn Menschen die Hobbys ihrer Partner*innen übernehmen

Illustration: Daniela Rudolf-Lübke

Alles an ihr ist angespannt – ihr Kiefer, ihre Schultern, ihre Hände, die den Lenker umklammern. Jede Berührung mit dem Sattel löst einen stechenden Schmerz aus. Vor ihr: ein abschüssiger Schotterweg, locker 25 Prozent Gefälle. Ein gutes Stück weiter: ihr Partner, der leidenschaftliche Hobby-Mountainbiker. Sie dachte, sie könnte sich mit dem „Adrenalinrausch" anfreunden, eine dieser toughen, bis zum Trikot-Rand braungebrannten Mountainbikerinnen werden. Doch jetzt überwiegt die Todesangst. Während sie ihr Mountainbike weiter stockend über Laub, Wurzeln und Steine manövriert, versucht sie sich einzureden, dass sie das irgendwie auch für sich macht - für ihre Wadenmuskulatur, ihr Selbstvertrauen. Dabei weiß sie genau, für wen sie diesen Berg eigentlich herunterschlittert: ihren Partner.

Die verkrampfte Urlauberin, die ich da beobachte, ist nicht allein. Sie steht für einen Liebesbeweis, der mir immer wieder das Herz bricht: aus Liebe ein Hobby anzunehmen, das einem sonst nicht im Traum einfallen würde. ...

Rétablir l'original