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Newtopia = Truetopia?

In meinem Newtopia, das ich Truetopia nennen möchte, wäre eine philosophische Bildungsstätte – sozusagen ein Garten Epikurs – unabdinglich, damit nicht in erster Linie eine machbare Gesellschaftsform zustandegebracht, sondern die Fragwürdigkeit von Gesellschaft fortwährend erwogen wird. "Fragwürdig" im Sinne von "des Fragens würdig", "bedenkenswert".

Es geht bei der philosophischen Erwägung weniger um Logik und Funktionieren als um Qualität und Wertschätzung. Bei weitem nicht an allem Bestehenden, was funktioniert und von logischer Konsequenz ist, hängt mein Herz. Welche Gesellschaft wollen wir eigentlich, ist darum eine unumgängliche und offenbleibende Truetopia-Frage.

Wo es bei vertiefter Reflexion aussichtslos erschiene, eine qualitiv neue Gesellschaft herbeizuführen, müssten wir uns mit mageren Ergebnissen bescheiden und eine entsprechend melancholische Grundstimmung zugestehen, statt uns in gleichgültiger Haltung etwas vorzugaukeln. Immerhin hätten wir uns als Selbstreflektierende erkühnt, weiser zu werden. Daher der Vorschlag, philosophisch denken zu lernen, was durch einen Logikkurs ebensowenig abzuschließen ist wie mit Fachkompetenzen anderer Art. Kein Know-how schützt vor der Betriebsblindheit und Besinnungslosigkeit, auf die das Newtopia-Projekt mutmaßlich zugeschnitten und was fürwahr nichts Neues ist.

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