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Skelette wandern durch die Stadt - Das erwartet Dortmund zum „Fest der Toten"

Ende Oktober feiern die Dortmunder gleich zweimal den Tod. Am bekanntesten ist natürlich der 31. Oktober, die Halloweenpartys mit gruseligen Kostümen und düsterer Dekoration. Vorher, am 26. Oktober, ist in Dortmund aber Dia De Muertos dran - das mexikanische Fest der Toten. Spinnenweben und Kunstblut haben dort nichts zu suchen: In der Speicherstraße 33 feiern die Menschen in bunten Kleidern das Leben, den Tod und die Liebe zu verstorben Familienmitgliedern. Josué Partida und Virginia Novarín organisieren den mexikanischen Feiertag zum dritten Mal in Dortmund.

Basar, Alter und Live-Musik

Die Dia De Muertos ist offen für alle - ob Lateinamerikaner, die ihr Volksfest feiern möchten oder Deutsche, die eine andere Art von dem Umgang mit dem Tod erleben möchten. Das traditionelle Fest der Toten wird von Jahr zu Jahr bekannter. Partida beschloss deshalb vor zwei Jahren, die kleinere Feier in seinem Haus zu öffnen und an einen größeren Ort zu verlegen.

Immer mehr Menschen, so der Mexikaner, interessieren sich für einen anderen Umgang mit den Tod. „Das schöne an dem Fest ist für mich, dass man daran erinnert wird, dass das Leben irgendwann vorbei ist. Uns sollte bewusst sein, wie wertvoll jede Minute hier ist", sagt Partida.

Bei dem Fest in Dortmund erwartet die Besucher ein Basar, auf dem Schmuck und Skuplturen angeboten werden, lateinamerikanisches Essen, Kunst, Live-Musik und ein Altar der Gaben.

Was ist die Dia De Muertos?

Schon die Mayas und die Atzteken glaubten, dass der Tod der Anfang eines neuen Lebens ist. Das Betrauern von Toten galt als respektlos - Tote waren schließlich noch immer Teil der Gemeinschaft und sollten durch Erinnerungen am Leben gehalten werden. „Der Kern von dem Fest ist, dass die Verstorbenen einmal im Jahr zu uns zurückkehren", erklärt Partida.

Das geschieht traditionell in der Nacht vom 1. auf den 2. November. In Dortmund findet das Fest seit 2017 jedes Jahr am letzten Oktoberwochenende statt. „Wir freuen uns auf die Verstorbenen und feiern mit ihnen. Das ist einfach eine schöne Vorstellung. Sie sind wieder da. Solange man an sie denkt, leben sie weiter", sagt Partida. In Mexiko feiert man den Dia De Muertos oft mit Friedhofsbesuchen, Grabschmuck und Opfergaben.

Was hat es mit Kostümen wie der La Catrina auf sich?

Sich als Skelett zu verkleiden, hat beim Fest der Toten Tradition. Die Idee dahinter ist: Wenn sich alle als Skelett verkleiden, müssen sich die Toten für ihr Aussehen nicht schämen - die Lebendigen sehen schließlich genauso aus. Am berühmtesten ist die Catrina, die Skelett-Dame, die von einem mexikanischen Künstler geschaffen wurde. Die Büste trug einen großen Damenhut und bekam deswegen den Spitznamen Catrina, ein Slang für Reiche. Heute ist die Catrina das Symbol für das Fest der Toten.

Festmahl für Tote

Reisen ist mühsam und macht hungrig - das gilt nach dem traditionellen Glauben in der mexikanischen Kultur auch für Verstorbene, die zurück in das Diesseits reisen. Deshalb verwöhnen Nachkommen ihre toten Verwandten bei ihrer Ankunft mit einem wahren Festmahl. Auf einen Altar der Gaben stellen Angehörige die Lieblingsmahlzeit der verstorbenen Person. Neben dem Essen legen sie dort auch Blumen, Kerzen, Fotos und Fotos ab. Auch Wasser stellt man auf den Altar - damit die Toten nach der langen Reise etwas trinken können.

Die Unesco hat das Fest der Toten 2003 zum Weltkulturerbe erklärt. Es sei eine der „repräsentativsten Kulturerbe Mexikos und der Welt." In Dortmund beginnt das Fest am 26. Oktober um 18 Uhr in der Speicherstraße 33. Eintritt kostet acht Euro.

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