Jein. Die guten Nachrichten sind natürlich erstmal nur solche für all jene, die schon vorher am meisten vom Geschäft aus der Musik profitieren: Tech-Plattformen und Major-Labels. Mehr noch aber lassen sich aus diesen Zahlen bei genauerem Hinsehen vielleicht sogar schlechte Perspektiven herauslesen. Denn eine durchschnittliche weltweite Inflation von 8,7 Prozent im Jahr 2022 schmälert dieses Umsatzwachstum genauso, wie es in realen Zahlen hinter optimistischen Prognosen zurücklag. Darüber hinaus wurde im Tech- und Musikbereich in den vergangenen zwölf Monaten eine höhere fünfstellige Anzahl von Jobs gestrichen, zuletzt auch beim drittgrößten Major-Label Warner Music Group (WMG). Hat hier jemand "Rezession" gesagt?
Die Branche muss also noch eine Schippe zulegen, wenn sie weiterwachsen oder zumindest den Status quo halten will. Mark Zuckerberg ist bestimmt nicht der einzige, der ein " Jahr der Effizienz" anstrebt. Tatsächlich steht der erste Quartalsbericht für das Jahr 2023 unter dem Zeichen der (Kosten-)Effizienz: Das größte Major-Label will mit einigen weniger großen Streamingdiensten ein neues, angeblich Artist-zentriertes Ausschüttungsmodell entwickeln, während Künstler:innen vom Marktführer auf dem Streamingmarkt zur Kasse gebeten werden.
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