Return to Eupen! Vom 1. bis 4. September erlebte die beschauliche Kleinstadt an der belgisch-deutschen Grenze einen Einwohnerzuwachs von satten fünf Prozent. Grund? Das Meakusma natürlich. Gut 1.000 Menschen, viele davon selbst Akteur:innen in den diversen dort vertretenen Szenen aus Belgien und der Welt, zog die erste Ausgabe nach drei Jahren an. Sie bekamen viel geboten - musikalische Abwechslung ebenso wie subkulturelle Clashes.
Beim Meakusma mustert man einander hart. Das mag daran liegen, dass es sich bei dieser restlos ausverkauften Ausgabe des Festivals um das erste große Klassentreffen seit dem Jahr 2019 handelt. Oder daran, dass hier Nischen aufeinander clashen, die sonst weitgehend voneinander getrennt existieren. Die a-musik-Gourmets und reiheM-Regulars aus Köln, die NTS-Suchtis aus aller Welt, Kids aus den Szenen für bassige oder avanciertere Arten von Clubmusik zwischen Berlin, Bristol und Brüssel, Improv-Nerds und Fans zeitgenössischer komponierter Musik sowie zwischendurch immer mal wieder ein paar Kinder und sogar Hunde: Sie alle bekommen über diese vier Tage hinweg etwas Besonderes geboten, musikalisch wie sozial.
Das spricht für die Ambitionen, aber auch die radikale Offenheit des im Jahr 2016 gestarteten Festivals, das erst der Pandemie wegen und dann aufgrund der Flutkatastrophe im vorigen Jahr nicht stattfinden konnte. Und das dies 2022 mit einem Programm wett macht, welches dermaßen ausufernd scheint, dass spätestens am zweiten von vier Abenden niemand mehr den Überblick zu haben scheint.