Andere schieben in ihren DAWs kleine bunte Blöckchen hin und her, Ergin Erteber aber nimmt einen breiten Pinsel zur Hand. Die Farbpalette seiner unter dem Pseudonym Innere Tueren veröffentlichten Releases war bisher überwiegend pastellig. Die sanft und sacht geschwungenen Farbverläufe werden eher über die Leinwand gewischt, als dass sie mit festem Duktus aufgetragen würden. Sein selbstbetiteltes Debütalbum für das Label KANN war dementsprechend eine stille Sensation, der Nachfolger 'Welten' ebendort im Juni 2021 stellte dann so etwas wie den perfekten Kompromiss zwischen der inwendigen Einkehr der Selbstisolation und der explosiven Aufbruchstimmung dieses vermeintlichen 'super Sommers' dar. Und jetzt, wo alles wieder losgeht, schiebt sich Erteber eine VHS rein und schaltet, mit dem Quast in der Hand, den Alltag aus.
Rétablir l'originalKristoffer Cornils
Berlin
Critique