Kristoffer: Ich habe keine Ahnung, warum dieser OST erst posthum erschien, obwohl es sich doch um Jóhannssons erste Hollywood-Produktion handelte.
Aber zuerst zum Film, bevor wir zur Musik kommen. Die Story ist nicht uninteressant und birgt viel Potenzial. Die von Michelle Pfeiffer gespielte Mutter eines taubstummen Jugendlichen schlägt sich als Hochzeitsplanerin in einem Gemeindezentrum durch und trifft auf einen von Ashton Kutcher dargestellten Ex-Wrestler. Wo sie aufeinandertreffen, ist interessanter als der Verlauf ihrer gemeinsamen, voraussehbaren (Liebes-)Geschichte: bei einer Selbsthilfegruppe für die Angehörigen von Mordopfern. Seine Schwester wurde brutal von einem Unbekannten umgebracht, ihr Ehemann im Suff von einem Kumpanen erschossen.
„Personal Effects" erzählt als Film also eine Geschichte von individueller Trauerarbeit, die zur gemeinsamen Sache wird. Jóhannssons Musik würde da eigentlich sehr gut reinpassen, würde David Hollander nicht noch jegliches Potenzial des Plots komplett auf narrativer und ästhetischer Ebene verspielen. Alberne Blödeleien (Kutcher verdingt sich als Promoter für eine Fast-Food-Kette namens Megabird, natürlich im Hühnchenkostüm) und eine allzu ernste Cinematografie (alles ist in kaltes, nacktes Licht getaucht) reiben sich auf die unschönste Art aneinander. Platte Dialoge, mangelnde Chemie zwischen den beiden Hauptfiguren, bedingt vor allem durch Kutchers unterirdisches Spiel, machen die Sache nicht besser.