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Das ist unser Haus

Orig. Foto: Pascal Willhun CC BY 2.0 / flickr

Metaphern und Symbole helfen komplexe Sachverhalte verständlich zu machen. Doch ein Blick hinter die Kulissen der Symbolik lohnt sich: Denn auch Menschenfeindlichkeit und Rassismus lassen sich so niederschwellig und massentauglich transportieren. Die FPÖ lieferte im Wahlkampf ein anschauliches Beispiel. Von Klemens Herzog, zitiert aus der Volksstimme No. 12 Dezember 2017

"Und wir schreien's laut: Ihr kriegt uns hier nicht raus! Das ist unser Haus, schmeißt doch endlich Schmidt und Press und Mosch aus Kreuzberg raus." Den Rauch-Haus-Song von Ton Steine Scherben kann man getrost auch Jahrzehnte nach seinem Erscheinen noch als Evergreen der Hausbesetzer-Szene bezeichnen. Und als Rio Reiser diese Zeilen sang, meinte er damit ein sehr konkretes Haus: Das besetzte ehemalige Schwesternwohnheim des Bethanien-Krankenhauses in Berlin-Kreuzberg.


Dass mit einem Haus jedoch viel mehr gemeint sein kann als nur ein Haus, zeigte im vergangenen Wahlkampf die Propagandaabteilung der FPÖ. In drei leicht verdaulichen Kurzfilmchen wurde das Haus des fiktiven Ehepaars Hubers stellvertretend für die Nation Österreich in Szene gesetzt: Das ist unser Haus. Das ist unser Österreich. Und wer rausgeschmissen werden soll, liegt auf der Hand: AusländerInnen, MigrantInnen und Flüchtlinge...


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