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Die Kartoffel unangreifbar machen

Auf einem Feld in Reckenholz, am Rande der Stadt Zürich, wuchs ein paar Jahre lang eine Kartoffel­sorte, die komplett ohne den Einsatz von Pestiziden auskam. Das ist ungewöhnlich. Denn in der Schweiz werden alle Kartoffeln mit Pflanzen­­schutz­­mitteln behandelt. Auch im Bio­anbau müssen Landwirte Kupfer auf das Feld spritzen. Die Kraut- und Knollen­fäule würde eine Ernte sonst unmöglich machen.


Doch das war nicht das einzige Ungewöhnliche an der Kartoffel: Um das Feld stand ein hoher doppelter Zaun, an dem Über­wachungs­kameras hingen, die den ganzen Acker über­blickten. Die Pflanze sollte so gegen Vandalismus geschützt werden.


Denn die Kartoffel war nicht einfach irgendeine Kartoffel. Sie war eine gentechnisch veränderte Variante. Ihr waren Gene aus südamerikanischen Wild­kartoffeln eingesetzt worden, die gegen Kraut- und Knollen­fäule resistent sind.


Im Feldversuch zeigte sich: Während Kartoffeln normaler­weise sieben- bis achtmal pro Saison mit Pestiziden gegen den aggressiven Schädling gespritzt werden müssen, kamen die genveränderten Kartoffeln ganz ohne Pestizide aus. Ähnliche Versuche in den Nieder­landen und Belgien kamen zum gleichen Ergebnis: Mit der neuen resistenten Sorte könnte man den Pestizid­einsatz im Kartoffel­anbau massiv reduzieren - ohne Ernteverluste.


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