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Pariser Ausstellung zu Mode und Sport: Ein Ziel, ein Stil

Bild: Ullstein bild

Mode und Sport haben sich viel zu verdanken. Die Beziehung besteht schon lange – und prägte oft gesellschaftliche Debatten. Das zeigt eine Ausstellung in Paris.


Das Publikum war immer wieder schockiert, wenn die Tennisspielerin Suzanne Lenglen, auch „La Divine" (die Göttliche) genannt, in den Zwanzigerjahren auf den Plätzen der Welt erschien. Zum kurzen Bob trug Lenglen breite Stirnbänder - obwohl bis dato Hüte üblich waren. Dazu weiße, ärmellose Cardigans - auch entblößte Arme waren ein Novum. Und dann waren da noch ihre Röcke. Weiß, mit braven Falten, aber gerade einmal knielang - damals kühn. Lenglen, die mehrmals Wimbledon und die French Open gewann, war bekannt für ihren forschen Stil, auf dem Platz und in Modefragen. Damit passte sie zu Jean Patou, dem Couturier, der ebenfalls für Wagemut bekannt war und seinerzeit zu den schärfsten Konkurrenten von Coco Chanel zählte. Er entwarf Ensembles für Lenglen, sie wurde zu seiner Muse und stand in seinen Entwürfen vor der Kamera, etwa 1926 für die französische „Vogue".

„Diese Partnerschaft war außergewöhnlich", sagt Sophie Lemahieu, Kuratorin der Ausstellung „Mode et sport, d'un podium à l'autre", die noch bis zum 7. April im Musée des Arts Décoratifs in Paris zu sehen ist. „Jean Patou entwarf praktische und zugleich elegante Outfits für Suzanne Lenglen, sie posierte in seiner Mode für professionelle Fotos. So wie Sportlerinnen und Sportler es heute als Markenbotschafter tun, aber ohne Exklusivvertrag. Taschen kaufte Suzanne Lenglen gerne bei Louis Vuitton." Die Tennisspielerin und der Couturier seien Pioniere in der Beziehung von Mode und Sport gewesen.

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