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Solidaritätsdemo für Zusammenhalt und Klimaschutz | MDR.DE

Trotz unsteten Wetters kamen zur Kundgebung nach Dresden viele Menschen, die für Solidarität und soziale Sicherheit demonstrierten. Bildrechte: Katalin Vales

Am Goldenen Reiter haben am Sonnabend rund 2.000 Menschen aller Altersgruppen für Solidarität mit der Ukraine, für gesellschaftlichen Zusammenhalt und für eine bessere soziale Absicherung demonstriert. Sie forderten dabei auch, trotz Krise in den Klimaschutz zu investieren, um von fossiler Energiegewinnung unabhängiger zu werden.


Aufgerufen hatte ein Bündnis aus Gewerkschaften, Aktionsbündnissen sowie Sozial- und Umweltschutzverbänden unter dem Motto: "Solidarisch durch die Krise - soziale Sicherheit schaffen und fossile Abhängigkeiten beenden". Ähnliche Kundgebungen gab es neben Dresden bundesweit in fünf weiteren Städten. Insgesamt waren 24.000 Menschen bei den Soli-Demos dabei.


Teilnehmende wollen Zusammenhalt demonstrieren

Im Nieselregen machte sich der Demonstrationszug nach der einstündigen Kundgebung auf den Weg durch die Stadt zum Theaterplatz. Vielen der Teilnehmenden war es wichtig zu zeigen, dass gerade in schwierigen Zeiten Zusammenhalt wichtig sei. Familie Weiland war dafür beispielsweise aus Zittau angereist: "Uns ist der solidarische Aspekt ganz wichtig, zu zeigen, dass wir alle gemeinsam durch diese Krise gehen und das gut schaffen. Gleichzeitig ist uns aber auch der Umweltschutz total wichtig, damit die Kinder eine Zukunft zu haben hier auf dieser Erde, ohne Zerstörung."


Forderung: Politik soll entlasten und in Klimaschutz investieren

In den Redebeiträgen wurden Bundesregierung und sächsischen Staatsregierung aufgefordert, sich für soziale und ökologische Gerechtigkeit einzusetzen. Martin Ahlfeld vom BUND Dresden nannte als Kernforderungen: "Soziale Sicherheit durch gerechte Umverteilung, saubere und sichere Energie sowie massive Investitionen in Nachhaltigkeit und Klimaschutz."


Lea Lenz von der Kampagnen-Plattform Campact sagte: "Wir brauchen eine Unterstützung, die wirklich ankommt, bei denen, die sie wirklich brauchen." Dabei gehe es darum, Entlastungen gezielt zu adressieren und nicht nach dem Gießkannenprinzip Gelder zu verteilen. Sie betonte, dass gerade in Ostdeutschland die Menschen aufgrund der geringeren Einkommen unter den steigenden Preisen für Gas und Strom leiden würden.


Mietenstopp, gerechteres Bürgergeld sowie sichere Daseinsvorsorge gefordert

Sylvia Bühler, Mitglied des Bundesvorstands von Verdi, forderte in Anbetracht der steigenden Kosten bei Energie und Lebensmitteln, den Menschen ihre Sorgen zu nehmen. Sie wandte sich an Bundesfinanzminister Christian Lindner mit den Worten: "Wenn ein Haus brennt, dann muss man löschen und nicht zum Wassersparen aufrufen!" Damit spielte sie auf die von der FDP angestrebte Schuldenbremse an, die in ihren Augen keinen Sinn ergebe. Auch Menschen mit durchschnittlichen Einkommen würden die Energiepreise bald nicht mehr bezahlen können, fürchtet Bühler. Sie forderte daher: Mietenstopp, ein gerechteres Bürgergeld sowie eine sichere Daseinsvorsorge. Außerdem sei es für das Bündnis wichtig zu signalisieren, dass soziale und ökologische Aspekte nicht gegeneinander ausgespielt werden dürfen. Was die Regierung bislang auf den Weg gebracht habe, reiche bei Weitem nicht aus.


Wenn ein Haus brennt, dann muss man löschen und nicht zum Wassersparen aufrufen!

Sylvia Bühler Mitglied des Bundesvorstands von Verdi

Wer steckt hinter dem Bündnis "Solidarischer Herbst"?
Das Bündnis #SolidarischerHerbst wird getragen von Campact, der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di), BUND, dem Paritätischen Gesamtverband, der Bürgerbewegung Finanzwende, Attac, Greenpeace, der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) und der Volkssolidarität. Unterstützt wird es vom ABiD-Institut Behinderung und Partizipation, dem Deutschen Mieterbund, Fridays For Future und Parents For Future, NABU, WWF, der OneWorryLess Foundation und Sanktionsfrei.


Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN | Nachrichten | 22. Oktober 2022 | 18:00 Uhr


Außerdem: Audiodateien: 

O-Ton-Collage: Das sagen die Demonstrierenden

Verdi-Vorstand Sylvia Bühlau: "Ökologisches und Soziales nicht gegeneinander ausspielen"


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