Tolga sitzt, die Hände an den Kopf gepresst, im Deutschunterricht und liest die Bild-Zeitung. Sie gefällt ihm deutlich besser als die regionale Tageszeitung, mit der er sie vergleichen soll. „Da sind mehr
Bilder und mehr Sachen über das Leben drin“, sagt Tolga. „Da erfährt
man, was im Leben so abgeht.“ Ob ihm die Aufgabe Spaß mache? „Besser als
normaler Unterricht.“ Der 16-Jährige geht in die neunte Klasse
der Hasencleverschule in Gevelsberg, einer städtischen Förderschule, Schwerpunkt: „Lernen, Sprache, soziale und emotionale Entwicklung“.
Er fühlt sich oft erschöpft und hat ständig Kopfschmerzen. An der Hasencleverschule
kümmert man sich um ihn – und das nicht nur im Unterricht. Doch politisch stehen Förderschulen in NRW längst vor dem Aus. Inklusion heißt das neue Zauberwort. Das gefällt nicht jedem.
Rétablir l'original
Reportage spécial