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Ihre Zeit in Nicaragua ist um. Sie sitzt in einem Hostel in San José,
der Hauptstadt des Nachbarlandes Costa Rica. In Sicherheit. Die deutsche
Naturschützerin Christina Cappello kehrt nach Deutschland zurück. Von
ihren zwei Jahren in Mittelamerika werden ihr vor allem auch die letzten
acht Wochen in Erinnerung bleiben. Menschenrechtsbeobachter zählen über
100 Tote seit Beginn des Aufstands in Nicaragua. Die lebensfrohe
28-Jährige gibt zu, dass sie selbst Angst hatte, in Gefahr war. „Zuletzt
ist es noch schlimmer geworden“, sagt Christina. Was als Kritik an
einer geplanten Sozialreform begann, ist längst zu einer größeren
Bewegung geworden. Die Opposition fordert den Rücktritt von Präsident
Daniel Ortega. Der 72-Jährige, im Kampf gegen die Somoza-Diktatur in den
70er-Jahren selbst Revolutionär, wehrt sich dagegen. Aktuell ist er
untergetaucht. Sein Regime aber funktioniert weiter. „Menschen werden zu
Unrecht gefangen gehalten und gefoltert“, sagt Christina. „Es ist ein
furchtbares Massaker.“
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