„Applaus reicht uns nicht” und „Profite pflegen keine Menschen” steht
auf den Schildern. Im Herbst 2020 protestieren streikende Pflegekräfte
am Kurfürstendamm in Berlin für ein anderes Gesundheitssystem. Die
Aufmerksamkeit in der Pandemie ist für sie eine Chance, die aktuelle
Krankenhausfinanzierung infrage zu stellen: Diagnosebezogene
Fallpauschalen regeln hierzulande die Finanzierung der
Gesundheitsversorgung. Krankenhäuser werden zu ökonomischer Effizienz
angehalten. Die Fallpauschalen sollen die nötigen Anreize für eine gute
und günstige Gesundheitsversorgung schaffen. Für die Pflegekräfte
bedeutet das Arbeitsverdichtung und niedrige Löhne. Seit 2019 gilt das
Fallpauschalensystem für die Pflege am Bett zwar nicht mehr. Doch für
viele ist das nicht genug. Sie wollen das ganze Gesundheitssystem dem
Profitinteresse entziehen. Aber wie können Pflegekräfte eine politische
Auseinandersetzung führen, inmitten einer globalen Pandemie? Und wie
wurden Krankenhäuser als profitorientierte Unternehmen überhaupt
möglich?
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