Hallo Ihr Lieben!
Da ich es vorab nicht selbst geschafft habe, einen Beitrag zum #cdc14 zu basteln, so möchte ich doch wenigstens im Nachgang meine Erlebnisse im Zusammenhang mit dem carpediemcamp 2014 für euch zusammenfassen:
Dieses Jahr hatten wir eine wirklich tolle Location: die ehemaligen Büroräume von Intosite. Knapp 300m² Spielfläche für uns und alle anderen Tagenutzer Riesenräume, WLAN, Fahrstuhl und tatkräftige Unterstützung der deutschlandweiten Anti-Stress-Kampagne „Deutschland entspann dich" der Zeitschrift Für Sie. So konnten wir nicht nur auf Stühle, Tische, Kissen, Geschirrspüler und 1000 anderen kleine Dingen zurückgreifen, sondern wir wurden sogar in der "Für Sie" erwähnt und bekamen gleich zu Beginn ein tolle Session: Büro-Yoga. Hier haben wir einige Übungen gemacht, die eben speziell für Schreibtisch-Täter wie mich geeignet sind. In der Zukunft gibt es keine Möglichkeiten mehr, um sich herauszureden.
Doof war nur, dass ich mir über Ostern eine ordentliche Erkältung eingefangen hab, die mich immer wieder „in die Knie" gezwungen hat... lange Reden schwingen, ohne dass ich hätte meinen Salbutamol-Inhalator hätte zücken müssen, wären nicht drin gewesen. Leider; und das, obwohl ich so gern rede. Eine Session zum Thema Zeitmanagement hab ich dann mit Silkes Unterstützung doch hinbekommen. Den Rest, der euch vorenthalten blieb, weil wir über Mails und Smartphone-Einstellungen nicht weit hinaus gekommen sind, möchte ich hier noch einmal (wenigstens kurz) erwähnen. Nächstes Jahr gibt's das dann in verbaler und ausführlicher Form:
Zeitmanagement....hört sich eigentlich gar nicht so schwer an oder? Ich beeile mich einfach, dann passt das. Dabei gibt es aber einige Aspekte, auf die man sich vor, während oder auch nach Tätigkeiten konzentrieren kann, um Dinge zu beschleunigen. Mein Hauptantrieb ist hierbei immer, dass ich Zeit nicht ohne Nutzen bzw. Mehrwert für mich verbringen will. Hierzu gehört hauptsächlich: Warten!!! Warten ist das schlimmste überhaupt. Außer man wartet an der Kasse im Supermarkt, dort kriegt man wenigstens ab und an noch was Lustiges zu sehen (das ist natürlich Tages- und Zeitabhängig;).
Daraus ergibt sich für mich:
- Prioritäten: Aufgaben müssen nur nach zwei Kriterien priorisiert werden: Dringlichkeit und Wichtigkeit. Ist etwas wichtig und muss sofort erledigt werden, dann verdient es Prio 1. Ist es wichtig, kann aber später gemacht werden, dann Prio 2. Unwichtige, aber dringliche Sachen solltet ihr, wenn möglich delegieren oder euch für die Fahrt in der Bahn oä. aufsparen. Na ja und die unwichtigen Dinge, die irgendwann erledigt werden müssen, können theoretisch in den Müll. Irgendwann tauchen sie von ganz allein wieder auf, wenn sie wichtig geworden sind
- Substitution: Ich habe wenig Zeit für Sport. Zusätzlich sind die öffentlichen Verkehrsmittel hier sehr langsam. Resultat ist, dass ich alles, was bis zu 8km entfernt ist (round about) mit dem Fahrrad bewältige. Äußert sich dann teilweise zwar so wie nach dem #cdc, dass ich mit einer dicken Ikea Tasche voll Kram rechts und einem Beutel links am Lenker + Umhängetasche mit dem Bike wie ein Packesel im leichtesten Gang mit Gegenwind nach Hause schleiche und quasi fast von Rollator-Gangmitgliedern überholt werde, aber das ist egal. Wichtig für mich: Ich hab mich bewegt, dabei Geld gespart, umweltbewusst gehandelt und meine Zeit mit Mehrwert (und anschließendem Bonus-Muskelkater) genutzt!
- Abwägen: Natürlich möchte ich meine Zeit auch nicht gern mit dem Warten auf dem Amt verbringen. Also gehe ich zu Zeiten, wo sonst keiner Lust hat, wie Freitagvormittag und gleich Montag früh. Warum sollte ich, wie 90% der Menschheit am Donnerstagnachmittag gehen? Zudem kann man sich heute oft schon vorab informieren, wann wie viel bei den Ämtern los ist. Gleiches gilt übrigens nicht für Ärzte, da muss man einfach immer warten. Meist mit umgekehrter Proportionalität: Je weniger Zeit ich habe, umso länger brauchen die hier.
Da ich nicht die ganze Session jetzt und hier in Schriftform halten will, belasse ich es mal dabei. Wie gesagt, nächstes Jahr dann...
Kommen wir mal zu der Frage, die ich im Zusammenhang mit dem carpediemcamp immer wieder höre: Warum mache ich das eigentlich? Dass wir uns als Organisatoren keine goldene Nase an einem eher familiären Barcamp verdienen, ist wohl jedem Teilnehmer klar. Ich mache das deshalb, weil es immer wieder schön ist, wenn andere sich dafür begeistern können. Dieses Jahr hatte ich zu Beginn und am Schluss (und mittendrin natürlich auch, aber ich beschränke mich mal auf diese...) wieder zwei solche Momente, an die ich mich hier erinnern möchte: Zu Beginn war es Sabine Fäth, Chefredakteurin der Für Sie, die über die Eigendynamik bei der Sessionplanung total begeistert war. Dass es auf einem Barcamp zu einer hohen Beteiligungsquote kommt, ist zwar erwünscht, aber für die Newbies eine totale Überraschung. So soll es sein, toll, dass wir das auch erreichen konnten. Der zweite Moment war in der Feedback-Runde, also nachdem alle Sessions geschlossen und aufgeräumt war. Hier waren es gleich mehrere Kommentare, die ein Gänsehaut-Feeling verursachten. Besonders schön fand ich Sandras Bemerkung. Man hat gesehen, dass sie wirklich berührt von den Mühen, die wir, die Sponsoren und auch die Teilnehmer sich gemacht hatten, um das Camp zu dem zu machen, was es schließlich war.
Diese Begeisterung bzw. das wunderschöne Leuchten in den Augen, wenn die Teilnehmer aus tiefster Seele schwärmen. Sei es in den Sessions oder auch in der Pause, wenn man sich freut, mal nicht das Wesen vom anderen Stern zu sein, dessen Beruf sich im normalen Umfeld kaum einer so richtig vorzustellen vermag. Hier werde ich nicht schief angeschaut, wenn ich nebenbei am zwitschern bin, sondern es ist genau umgekehrt: Ich hatte an diesem Tag auf Twitter über 60 Pings und auch die Facebook-Seite steht seitdem nicht mehr still
Deswegen mache ich das. Weil Netzwerken mein Ding ist. Und weil ich den Tag gern so nutze, wie es mir gefällt.
In diesem Sinne: Carpe Diem!