Junge Männer und Frauen, die bei uns eine Zukunft suchen. Die arbeiten und ein Teil der Gesellschaft werden wollen: Genau diese Menschen brauchen wir. Besonders in Bereichen, in denen es an Personal fehlt. Asylbewerber als die Pflegekräfte von morgen: Das könnte eine ganz große Chance sein. Nicht nur für die Geflohenen, die so integriert werden und ihren Platz auf dem Arbeitsmarkt finden. Auch die Gesellschaft bekommt etwas zurück. Es ist kein Geheimnis, dass es in Altersheimen und Pflegeeinrichtungen an Personal fehlt. Gleichzeitig werden wir immer älter, die Zahl der Pflegebedürftigen steigt. Wenn nun tausende junge Menschen zu uns kommen, wäre es eine verpasste Chance, sich nicht um diese zu bemühen. Natürlich müssen auch sie entsprechende Kompetenzen mitbringen. Es kann nicht das Ziel sein, Löcher zu stopfen, frei nach dem Motto: Den Job, den keiner machen will, den machen eben die Flüchtlinge. Sie dürfen nicht als Notnagel dienen. Die Arbeit mit pflegebedürftigen und alten Menschen bedarf einer großen Feinfühligkeit. Diese müssen sie mitbringen. Die Beherrschung der deutschen Sprache ist dabei unerlässlich. Nur so kann das Vorhaben gelingen. Die Pflegeeinrichtungen in Rendsburg machen es genau richtig. Mit einem Praktikum auszutesten, ob die Zusammenarbeit funktioniert, ist der richtige Weg. Und bevor es einen Ausbildungsvertrag gibt, muss ein entsprechendes Sprachniveau nachgewiesen werden. Richtig so. Der Anspruch muss derselbe bleiben. Und wenn wir es dann noch schaffen, die Arbeitsbedingungen in den sozialen Berufen auch endlich sozialer zu gestalten, dann hat die Pflegebranche und somit wir alle eine aussichtsreiche Zukunft.
von Jana Walther erstellt am 06.Dez.2015 | 18:20 Uhr