Untaugliches Mittel
Vorratsdatenspeicherung zur Prävention ungeeignet
Die
Vorratsdatenspeicherung hilft nicht, Terroranschläge zu verhindern,
sagen die Darmstädter Informatiker Prof. Kay Hamacher und Prof. Stefan
Katzenbeisser.
"Eine Speicherfrist von etwa 14 Tagen bis drei Monaten hat sich in
unseren Simulationen als sensitiver herausgestellt als beispielsweise
eine sechsmonatige Speicherung." Hinzu kommt, dass hochgefährliche,
kleine Gruppen, wie sie die Darmstädter untersucht haben, sehr einfache
Möglichkeiten haben, die Ermittler auf falsche Spuren zu locken. "Sie
müssen lediglich eine Art Zwillings-Gruppe schaffen. Dazu reicht es,
statistische Eigenschaften der Kommunikation der Originalgruppe
einzuhalten - und schon haben sie sich eine Art Schatten geschaffen, der
ins Visier der Ermittler rückt."
Hierfür nutzten die Wissenschaftler reale Terrornetze, die vom FBI nach
den Anschlägen von 9/11 ermittelt und deren Interaktionen untereinander
nachträglich bekannt wurden. Diese kleinen Gruppen von acht bis 17
Terroristen wurden in unterschiedlichen Simulationen verschieden großen
Gruppen von 50.000 bis zu einer Millionen "Bürgern" quasi eingepflanzt.
Die Annahme war dabei, dass sie sich im Kommunikationsverhalten der
unbescholtenen Mitmenschen zumindest zeitweise unterscheiden.
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