Der Tag, an dem mich mein Haustier umbringen wollte, war ein Mittwoch. Es war ein mild hereinbrechender Sommerabend, das Zwitschern der Amsel lag in der Luft, die Sonne schickte noch ein paar späte Strahlen, der perfekte Moment für ein Bier auf der Terrasse. Daran war nicht zu denken. Das rasende Wesen war bewaffnet, es war bereit zu kämpfen und umkreiste mich in elliptischen Bahnen, während ich es mit dem Handfeger in der rechten Hand zu zähmen versuchte. Mich erfasste eine tiefe Angst vor der Situation, vor dem Projekt und vor allem vor dem Wesen um mich herum. Und ich dachte gleichzeitig den einen Gedanken in Dauerschleife: «Ich. Bin. Kein. Bär.» Immer wieder.
Das war Lektion eins gewesen, die uns der nahezu allwissende Hartmut am ersten Tag mitgegeben hatte. Und doch raste es vor mir, neben mir, über mir, hinter mir mit diesem aufgebrachten, grenzenlosen Furor, wie er nur Tieren in höchster Erregung zu eigen ist. Dabei hatte ich meinem neuen Haustier eigentlich nur vorgeschlagen, dass es von jetzt ab in einer anderen Kiste schlafen solle.…
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