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Schweden: 2 Jungen lebendig begraben - Täter „ausgeprägt antisozial"

Auf diesem Friedhof folterten die Täter ihre OpferFoto: danapress

Dieser Fall erschüttert Schweden. Ende August rettete ein frühmorgendlicher Friedhofsgänger zwei Jungs aus einer stundenlangen Folter. Die Täter - 21 und 18 Jahre alt - hatten die Teenager auf einen Friedhof in Solna verschleppt, sie stundenlang gequält. Am Ende wollten sie die Jungen lebendig begraben.

Wer sind diese Täter? Warum waren sie so grausam? Das fragen sich viele seit diesem widerwärtigen Verbrechen.

Erste Einblicke in die Hintergründe gewährt nun ein psychiatrisches Gutachten und eine Voruntersuchung der Staatsanwaltschaft. Die Zeitung „ Expressen " hat am Donnerstag Einzelheiten aus Gutachten und Voruntersuchung veröffentlicht.

Die Opfer waren von den beiden Männern erst angesprochen, dann ausgeraubt und schließlich verschleppt worden. Laut Voruntersuchung wurden beide Teenager „mit einem Gegenstand vergewaltigt" und mit Messerschnitten schwer verletzt.

Auf einen der beiden am Boden liegenden Jungs pinkelten die Männer außerdem.

Über den 21-Jährigen, der schon mehrfach vorbestraft ist, heißt es im Gutachten:

„Er hat ausgeprägte antisoziale Verhaltensmuster. Seine grundlegende Persönlichkeit ist kühl, deshalb hat er nur wenig Mitgefühl."

Der 21-Jährige ist Kurde, kam aber schon als Kind nach Schweden. Er schaffte es sogar aufs Gymnasium. Trotzdem bezeichnen ihn die Psychiater als „ungebildet".

Er flog vom Gymnasium, weil er immer in Schwierigkeiten kam, und lebt seitdem als Arbeitsloser bei seinen Eltern. Nur zeitweise hatte er als Tellerwäscher einen Job. Irgendwann wollte er - so sagt er - ein Restaurant eröffnen. Das Leben in der U-Haft empfindet er laut Gutachtern als anstrengend. Angst habe er jedoch nicht.

Sein 18-jähriger Mittäter ist in Schweden geboren und aufgewachsen. Seit er ungefähr zehn Jahre alt ist, hat er regelmäßig Kontakt mit Psychologen, da er unter ADHS leidet. Er lebte bei verschiedenen Pflegefamilien und ist drogensüchtig. „Er sagt, dass er in schlechte Gesellschaft gekommen ist, weil er einen Teil seiner Zeit mit Kriminalität verbringt. Er möchte weg aus Solna, in eine andere Umgebung mit neuen Möglichkeiten. Bevor er festgenommen wurde, verbrachte er die meiste Zeit mit Spaziergängen oder mit Videospielen."

Es ist bisher nicht bekannt, wie es den beiden gefolterten Jungen seit dem Überfall geht. Der Prozesstermin steht ebenfalls noch nicht fest.
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