Ottawa (Kanada) - Einige Bewohner sahen 1967 über Shag Harbour an der kalten Ostküste Kanadas Merkwürdiges: Lichter tauchten auf und verschwanden im Meer, Militär und Polizei machten sich auf die Suche und fanden - nichts! Der Vorfall ist von so viel Mystik umgeben, dass der kleine Ort Shag Harbour in Novo Scotia inzwischen als das „Roswell Kanadas" bezeichnet wird.
Sogar Straßenschilder weisen in Shag Harbour den WegFoto: Wikipedia/Self - I
Als der Ort also, an dem vielleicht ein UFO abstürzte und bei dem das Militär angeblich alles dafür tut, um die eigentlichen Geschehnisse zu verheimlichen.
Am südlichsten Punkt der Halbinsel liegt in einer kleinen Bucht der Fischerort Shag Harbour. Der 4. Oktober 1967 war ein kalter, aber klarer Tag. Die meisten Bewohner sind Fischer, und erstaunlich viele von ihnen waren um 23 Uhr abends noch unterwegs.Sie wurden Augenzeugen eines bis heute nicht geklärten Ereignisses. Etwas flog um 23:20 Uhr beleuchtet am Himmel und stürzte genau vor ihren Augen ab.
Alles in allem gab es 30 Augenzeugen, die den Vorfall von verschiedenen Aussichtspunkten aus beobachtet hatten.Die Augenzeugen lieferten anschließend überraschend übereinstimmende Berichte ab. Alle sprachen von vier orange leuchtenden Lichtern, die langsam auf die Wasseroberfläche zu schwebten.
Es sei kein abrupter und dramatischer Absturz gewesen, eher ein langsames Absenken. Mit einem leisen Zischen sei das Objekt am Ende versunken. Dabei habe man auch kurz eine Kuppel gesehen, die circa drei Meter hoch gewesen sein muss.Anschließend trieben die Lichter von der Küste weg. Es schien, als sei aus dem beleuchteten Flugzeug ein beleuchtetes U-Boot geworden.
Ein Flugzeugabsturz ohne Flugzeug? Der erste Notruf, der bei der Polizei einging, kam von einem Fischer. Er sagte, ein Passagierflugzeug sei eben vor seinen Augen in den Hafen gestürzt.Die Polizei glaubte das erst, nachdem noch mehr Anrufe kamen. Dann aber wurden Rettungsdienste, die Polizei und die Marine alarmiert. Was viele erstaunte: Obwohl Shag Harbour so abseits liegt, waren bereits 15 Minuten nach der ersten Absturzmeldung immerhin zehn Marine-Offiziere vor Ort.
Die nun beginnende Rettungsaktion verlief von Anfang an ausgesprochen reibungslos. Zu reibungslos?Einer der ersten Polizisten vor Ort war Ron Pound. Er fuhr auf dem Highway 3 in seinem Streifenwagen und wurde selbst Augenzeuge. Auch er sah Lichter über dem Meer. Er schrieb später, dass er von einem einzelnen Flugobjekt ausgegangen war, dass circa 20 Meter lang gewesen sein muss.
Ein Schiff der Küstenwache und verschiedene Fischer mit ihren Booten fuhren hinaus, um den möglichen Überlebenden zu helfen. Als sie zur mutmaßlichen Absturzstelle kamen, fanden sie nichts! Allerdings trieb auf der Meeresoberfläche ein eigentümlicher gelber Schaum.In den darauffolgenden Tagen gab es vor dem kleinen Fischerort Shag Harbor ungewohnt viele Aktivitäten. Die Navy suchte den Meeresboden ab, über dem Hafen flogen Such-Flugzeuge.
Auch ausgebildete Taucher wurden von einem Schiff aus in die Tiefe gelassen. Man fand - nichts.Die Suche wurde allerdings nach einigen Tagen eingestellt. Nicht zuletzt auch deshalb, weil niemand ein Flugzeug suchte. Weder das Militär noch private Fluggesellschaften hatten einen Verlust zu melden oder suchten nach einem Flugzeug.
Deshalb war es nach wenigen Tagen klar, dass hier wohl „irgendwas" passiert war - ein Flugzeugunfall konnte es allerdings nicht gewesen sein.Auch die Presse reiste in den fernen kleinen Ort und berichtete ausführlich über den Vorfall: Am 7. Oktober 1967 schrieb die Zeitung „The Chronicle-Herald" auf der ersten Seite: „Es könnte etwas Konkretes sein in Shag Harbor - UFO - RCAF" (RCAF = Royal Canadian Air Force).
Die gleiche Zeitung meldete am 9. Oktober: „Suche nach UFO eingestellt" Shag Harbour heute - Hotspot für UFO-JägerDer Vorfall geriet in Vergessenheit, bis er Anfang der 90er-Jahre von dem Ufo-Verband MUFON neu untersucht wurde.
Die MUFON-Mitarbeiter sammelten zahlreiche Augenzeugenberichte und sprachen mit Militärpersonen, die damals an der Suche beteiligt waren. Demnach war das abgestürzte Objekt unter Wasser weitergeschwommen.Shag Harbour liegt ganz im Süden von Nova Scotia (Kanada) - New York (USA) liegt 760 Kilometer Luftlinie entferntFoto: Google Maps
Ein Schiff habe 1967 das Objekt angeblich verfolgen können und festgestellt, dass es bis ins 40 Kilometer entfernte Government Point gefahren sei - unter Wasser. Die Marine suchte angeblich tagelang.
Außerdem wollen einige Matrosen auf den Suchschiffen gesehen haben, wie das unbekannte Objekt nach einigen Tagen wieder aus dem Meer kam und mit hoher Geschwindigkeit in der Luft verschwand. Da die Zeugen jedoch Angst vor Spott hatten, machte niemand eine offizielle Aussage.Natürlich wurde das einst verschlafene Fischerdorf zu einem Hotspot für Ufo-Jäger. Der örtliche Fremdenverkehrsverein bietet sogar regelrechte Ufo-Ausflüge an. Jedes Jahr gibt es zum Jahrestag ein Ufo-Festival.
2017 soll er zum 50. Jahrestag besonders groß ausfallen.Außerdem reisen hin und wieder Taucher an und untersuchen den Boden des Meeres. Einigen Tauchern ist aufgefallen, dass der Meeresboden an der betreffenden Stelle erstaunlich leer ist. Es gäbe weder Flora noch Fauna.
Ein anderer Taucher erklärte 2009, am Meeresboden gäbe es zwei tellerförmige Vertiefungen. Beide hätten einen Durchmesser von sechs Metern. Einen eindeutigen Beweis konnten die Taucher nicht liefern.Alle sind sich jedoch einig: Es ist etwas passiert, nur was, weiß offenbar niemand.
Auch als das kanadische Verteidigungsministerium seine Papiere freigab und Ufo-Forscher alle Briefe und Aktennotizen von damals durchstöbern konnten, fanden sie keine Erklärung.