Auf dem Maidan wurde nicht nur gegen alte Machthaber, sondern auch gegen die korrupten Strukturen protestiert. Doch bald dürfte wieder ein Geschäftsmann Präsident sein – der Oligarch Poroschenko.
Wenn Olexij Demchenko, 36 Jahre alt, auf den zentralen Platz Kiews kommt, überwältigen ihn die Erinnerungen. Hier, wo nun Trauerkerzen und Fotos der Toten stehen, hat er fast drei Monate bei eisiger Kälte verbracht. "Meine Werte und meine Heimat verteidigt", sagt er stolz. Dort habe es ihn erwischt, sagt Demchenko, und zeigt auf das nun abgebrannte Gewerkschaftshaus, die größte sichtbare Architekturwunde auf dem Maidan. Am Abend des 18. Februar, als die brutalsten Schlachten begannen, traf ihn ein Granatsplitter ins linke Auge.
Er war einer der letzten Patienten, der auf einer improvisierten Notfallstation im Gewerkschaftshaus behandelt werden konnte. Eine Stunde später stand das Gebäude in Flammen. Zwei Tage danach wurden etwa 100 Menschen auf offener Straße von den Scharfschützen getötet.
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23.05.2014