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Versorgung im Raum Niebüll: Nach Hamsterkäufen wegen Coronavirus: Regale allmählich wieder gefüllt | shz.de

Das Kaufverhalten hat sich offenbar normalisiert.

Niebüll/Süderlügum | Bilder von leeren Regalen, Menschen, die sich um Klopapier oder Nudelpackungen streiten, Abgabebegrenzungen - die Corona-Krise hat seltsame Begleiterscheinungen. Ein Großteil der Deutschen scheint Hamsterkäufe zu tätigen, obwohl Julia Klöckner, Bundesministerin für Ernährung, vielfach ausgesagt hatte, dass die Lebensmittelversorgung gesichert sei.

In Niebüll sieht man diese Woche hingegen fast nur volle Regale und ruhige Kunden mit gemäßigten Einkäufen. Dies bestätigt auch Ove Lück vom Edeka-Markt Lück in Niebüll. Hier sieht man der Versorgungssituation sehr positiv entgegen. Einige wenige Regale sind allerdings leer. Grund dafür seien die Hamsterkäufe der letzten Woche. „Uns hatte die Hamsterkaufwelle überrollt!“, sagt Inhaber Ove Lück. Die klassischen Produkte Toilettenpapier, Konserven, Nudeln und Mehl seien komplett ausverkauft gewesen. Nachschub komme laufend, dies dauere aber.
„Täglich wird Ware gebracht und in Absprache mit unseren Zulieferern können wir auch die
Warenverfügbarkeit für die Zukunft auf jeden Fall gewährleisten“, so Lück weiter. Nach den
extremen Hamsterkäufen in der vergangenen Woche, sei nun wieder Normalität beim
Kaufverhalten eingekehrt. Die Warenverfügbarkeit der ausverkauften Produkte steige
langsam wieder, aber eben nicht sofort.
Weiter habe man Vorkehrungen getroffen, um das Infektionsrisiko im Supermarkt zu senken:
Die Salatbar werde geschlossen und Kunden werden gebeten, Abstandsbegrenzungen
einzuhalten. Daran halten sich auch die meisten. „Die Südtonderaner sind ein sehr gesittetes
Völkchen. Alle verhalten sich gut und umsichtig und wir hatten keinerlei Vorfälle im
unnötigen Kampf um Lebensmittel“, lobt Lück.
Besonderen Zulauf bekomme derzeit auch sein Lieferdienst. „Unser Onlinehandel explodiert.
Wir kommen kaum hinterher, nehmen allerdings weiterhin sehr gern Bestellungen an.“
Aufgrund der hohen Bestellzahlen, müssten sich die Kunden auf längere Wartezeiten
einstellen. Die Ware werde auch nur noch an die Tür geliefert und nicht mehr bis ins Haus.
Auch der REWE Markt in Süderlügum berichtet von gesichertem Nachschub Lebensmittel
jeglicher Art. Auch hier füllten sich die Regale nach den Hamsterkäufen schnell wieder. Vor
allem vor der Schließung der dänischen Grenze habe ein großer Ansturm stattgefunden. Jetzt
bemerke man deutlich weniger Kunden, berichtet ein Mitarbeiter.
Das Ausbleiben der dänischen Kundschaft aufgrund der Grenzschließungen macht sich auch
im Süderlügumer Zentralmarkt bemerkbar. „Wir sind ein Grenzhandel der besonderen Art, da
wir ein Vollversorger an der deutsch-dänischen Grenze sind“, berichtet Frau Block. Das
Kaufverhalten der Süderlügumer gehe ebenfalls sehr gesittet und ruhig zu. Es gebe keinerlei
Vorfälle und Kämpfe um Produkte oder übermäßige Hamsterkäufe. „Dazu besteht auch
absolut kein Grund. Wir haben ausreichend Ware für unsere einheimischen Kunden im
Haus!“, betonte Frau Block nochmals. Auch personaltechnisch sei man gut aufgestellt, sodass
auch in Zukunft die Lebensmittelversorgung in jedem Falle sichergestellt werden könne.
Um die Sicherheitsvorkehrungen zu erhöhen, gebe es eine Desinfektionsstation im
Eingangsbereich und den Mitarbeitern stehe es frei, mit Handschuhen zu arbeiten. Allerdings

hat jede Kasse zusätzlich Desinfektionsspray zur Hand. Außerdem gibt es
Abstandsbegrenzungen sowie „Niesschutz“.

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