Rheda-Wiedenbrück (hoh) - Der Blick in die Gesichter nach dem Schlusspfiff offenbarte viel - und doch so wenig. Der Gemütszustand der Spieler der A-Jugend des SC Wiedenbrück bewegte sich nach dem 0:0 gegen Gievenbeck im Bereich zwischen Stolz und Frust, zwischen Resignation und Hoffnung.
„Wir haben gezeigt, dass wir hier oben etwas verändert haben", sagte Wiedenbrücks Trainer André Harsdorf nach der Nullnummer und deutete mit dem Zeigefinger an seine Schläfe. In Sachen Einsatzbereitschaft und Moral hat das abgeschlagene Schlusslicht der Liga wahrhaftig eine Kehrtwende vollzogen. Der SCW spielte gegen den FC Gievenbeck keinesfalls wie ein Absteiger. Und doch könnte dieses 0:0 zu wenig gewesen sein.
Diese zerfahrene Begegnung auf dem Kunstrasenplatz am Sportzentrum Burg neigte sich bereits dem Ende zu, als sich Wiedenbrücks oberster Nachwuchs noch einmal mit letzter Kraft aufbäumte, um aus dem Unentschieden noch irgendwie einen Sieg zu machen. Die 90. Minute: Wieder einmal lief ein Angriff über die rechte Seite, der starke Moritz Richter drang in den Strafraum ein und schoss mit voller Wucht, doch Gievenbecks Torwart Robin Sonntag war zur Stelle. Und dann dieses Ding in der Nachspielzeit: Nach einer Ecke wurde der Kopfball von Leon Dahlkämper noch so eben von der Linie gekratzt. Es war das Pech eines Kellerkinds, und kurz darauf war Schluss.
Letztlich war das Remis nicht komplett unverdient, schließlich hatten auch die Gäste zwei, drei gute Szenen und die Führung auf dem Fuß. Lag auch daran, dass beim SCW vor allem in der ersten Halbzeit in vielen Aktionen die Unsicherheit spürbar war. „Aber wir haben etwas verändert, das hat man eindeutig gesehen", erklärte André Harsdorf. „Dass das dann trotzdem nicht wie bei Bayern München aussieht, ist auch klar", fügte er noch hinzu.