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Ausstellungstipp: Kunst und Fälschung - bis 30. Juni 2024 im Kurpfälzischen Museum in Heidelberg

Leihgaben zur Ausstellung "Kunst und Fälschung" kommen auch aus München, Foto: Helga Waess - München

Kunstgeschichte und Lehre - Kunstfälschungen erkennen

 "Kunst und Fälschung. Aus dem Falschen das Richtige lernen" - Raffinierte Fälschungen kommen ans Licht


 Ausstellungstipp:

 "Kunst und Fälschung. Aus dem Falschen das Richtige lernen" vom 29. Februar bis 30. Juni 2024 im Kurpfälzischen Museum in Heidelberg



Heidelberg. Das Kurpfälzische Museum und das Institut für Europäische Kunstgeschichte der Universität Heidelberg zeigen in der Ausstellung "Kunst und Fälschung. Aus dem Falschen das Richtige lernen" beschlagnahmte und gefälschte Gemälde aus den Asservatenkammern der Polizei. Ihnen gegenüber stehen Original-Gemälde als Leihgaben aus Köln, Frankfurt, München, Berlin und Heidelberg. 


Ein prominenter Künstlername und hohe Kunstmarktpreise war oftmals genug, um ein Werk zu fälschen oder in der Art des Künstlers ein neues Kunstwerk zu schaffen. 


Große Namen wie Lucas Cranach, Rembrandt, Vincent Van Gogh, Paula Modersohn-Becker, Salvador Dalí oder Pablo Picasso werden von Museen, Stiftungen und privaten Sammlern weltweit gesucht und gekauft. 


Die gefälschten Werke erhielten häufig falsche Papiere: 


- fingierte Provenienzen

- und erfundene Expertisen 

- und manches Mal wurden ganze Künstlerbiografien oder Sammlerbiografien ergänzt. 


Nicht selten gehen Fälscher in die Kunstgeschichte ein, ja, sie werden nach einer verbüßten Strafe gar in Ausstellungen präsentiert und damit von Galerien und Sammlern als Künstler gefördert.



Die Heidelberger Ausstellung zeigt zurzeit kostbare Originale und ihre Fälschungen

Etwas besonderes ist ein durch KI erzeugtes Gemälde, das in 3D-Druck wie ein Meisterwerk erscheint. Es armt ein Rembrandt-Porträt nach und wurde in dem Projekt „The Next Rembrandt" geschaffen.


Umfangreiche kunsttechnologischen Forschungen und Untersuchungen


Der Vergleich zwischen Echt und Falsch ist selbst für Fachleute nicht mal soeben möglich. Häufig braucht es umfangreiche kunsttechnologischen Forschungen und Untersuchungen, um einem Fälscher auf die Spur zu kommen. Infrarotreflektografien zum Aufstöbern von Untermalungen oder die Radiokabonmethode zur Altersbestimmung des Malgrundes ("Holz") sowie Pigmentanalysen sind nur einige Möglichkeiten dem Fälscher auf die Spur zu kommen. Hierfür haben wir in München das Doernerinstitut in den Bayerischen Staatsgemäldesammlungen.


Als fast täuschend echt kommen gefälschte Kunstwerke und archäologische Artefakte hier und da in den Handel. Ein entdecktes Kunstwerk oder Objekt der Kulturgeschichte wird sofort beschlagnahmt und in den Asservatenkammern bei den Landeskriminalämtern sicher verwahrt.


Es handelt sich bei den Ausstellungsstücken um anschauliche Lehrstücke zum einschätzen von Original und Fälschung

Im Frühjahr 2021 wurde die „Heidelberger Fälschungs-Studien-Sammlung" (kurz: HeFäStuS) gegründet, an welcher Studierende des Institut für Europäische Kunstgeschichte der Universität Heidelberg geschult werden, um heikle Fälschungen zu erkennen. Hierzu greift man auf Fälschungen aus den Asservatenkammern der Landeskriminalämter Berlin, Baden-Württemberg und Bayern zurück.


Es gibt eine Ausstellungsbroschüre "Kunst und Fälschung. Aus dem Falschen das Richtige lernen" mit 12 Fälschungsfällen, Postkarten und Poster

AUSSTELLUNG "Kunst und Fälschung. Aus dem Falschen das Richtige lernen" 

vom 29. Februar bis 30. Juni 2024

Ort: Kurpfälzischen Museum in Heidelberg


Öffnungszeiten
 Dienstag bis Sonntag jeweils 10 bis 18 Uhr;
 geöffnet am Oster- und Pfingstmontag,
 geschlossen am 1. Mai

 Eintritt 6 Euro, ermäßigt 4,50 Euro
(im Eintritt ist ein Audioguide D/E und der Besuch der ständigen Ausstellung enthalten)

 freier Eintritt:
 Kinder und Jugendliche bis 16 Jahre
 Inhaber des Museums-PASS-Musées, Mitglieder der ICOM Mitglieder des Freundeskreises Kurpfälzisches Museum
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