Alexander ist 28 Jahre alt, bekommt ein festes Gehalt und ist auf der Suche nach einem WG-Zimmer. Er liebt Musik; kennt jeden Song, von den 60er Jahren an bis heute und kann sich an Dinge erinnern, an die sich kein anderer erinnern kann. Seit mehr als zwei Jahren hat er keinen Erfolg bei der Wohnungssuche - obwohl er nicht in München oder Berlin wohnen möchte, sondern in Hagen.
Alexander ist Teilautist.Im Alltag von Alexander heißt das: Innerhalb von Strukturen kann er sich sicher und frei bewegen. Alles, was er kennt, funktioniert gut, muss aber hart antrainiert werden.
Deshalb wäre eine WG die optimale Lösung für ihn.
Das alles kann Autismus bedeuten, muss es aber nicht:Vor zwei Jahren gab sein Vater Udo Benninghoff drei Kontaktanzeigen in der "Neuen Osnabrücker Zeitung" auf. Er wollte sich mit anderen Eltern vernetzen, die auch betreuungsbedürftige Kinder haben.
Die einzige Antwort kam von einer Frau, die über 80 Jahre als ist. Sie hatte Angst, bald zu sterben und ihre Tochter mit Autismus alleine zu lassen.
Alexanders Eltern wollen ihm ein selbstbestimmtes Leben ermöglichen, aber auch die notwendige Unterstützung geben. Solange sie noch da sind.
Auch die Familie von Alexander war lange Zeit hilflos. Seit sie sich vor ein paar Monaten an die Öffentlichkeit gewandt hat, erfährt sie ständig von Möglichkeiten, eine Wohnung für den 28-jährigen zu finden, von denen sie vorher überhaupt nichts gewusst hat
Auf eine Zusage wartet Alexander aber immer noch.Für eine WG ist er in der engeren Auswahl, sicher ist aber noch längst nichts. Deshalb suchen er und seine Eltern weiter: Sie organisieren Stammtische, um anderen Menschen in ähnlichen Situationen zu helfen und haben sogar eine Facebook-Gruppe gegründet.
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