Der Job als Kraftfahrer hat keinen guten Ruf: der Verkehr und der Zeitdruck auf den Straßen wachsen, die Lkw-Fahrer sind die Buhmänner der Autofahrnation. Auf Achse mit einer jungen Frau, die sich eineinhalb Meter über der Straße noch wohl fühlt. Von Hanna Spanhel
Stuttgart - Melissa Brück war vier, als sie das erste Mal mit auf dem Bock saß. Fernverkehr, fremde Städte, fremde Rastplätze. Wenn kontrolliert wurde, hat sie sich hinterm Sitz versteckt. Langweilig wurde es nie. Nachts schlief Melissa in der Dachkabine, Papa unten. Und wenn sie nicht mitkonnte, wartete sie eben auf das nächste Wochenende, oder auf das übernächste. Dann gab es die Vorfreude und die Telefonate. Irgendwann wurden die Mitfahrten seltener, der Ärger über den Job bei ihrem Vater wurde größer: der Zeitdruck, die tagelangen Abwesenheiten, die neuen und ausufernden Regulierungen. Aber bei Melissa wuchs das gute Gefühl, das sie im Lkw immer hatte. Mit 18 fing sie die Ausbildung bei Bay Logistik in Waiblingen an, das war vor zwei Jahren.Die ganze Reportage mit StZ-Plus lesen: https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.ausbildung-zur-lkw-fahrerin-das-maedchen-hinterm-steuer.a0... Rétablir l'original
Der Job hat keinen besonders guten Ruf mehr. Stolze Kapitäne der Landstraßen, einsame Asphaltcowboys in ihren 40-Tonnern – von der Trucker-Romantik ist heute nicht viel übrig. Kein Wunder, dass Logistikunternehmen seit Jahren über Nachwuchsmangel klagen. Etwa zwei Drittel der Ausbildungsplätze in der Region Stuttgart bleiben unbesetzt. Dazu kommt die hohe Abbrecherquote, heißt es vom Verband Spedition und Logistik in Baden-Württemberg. Viele Firmen müssen längst auf ausländische Fahrer zurückgreifen. Wer sollte heute noch Kraftfahrer lernen, diesen stressigen Beruf mit ungewisser Zukunft?