Paul Maar, der Erfinder der Sams, feiert seinen 80 Geburtstag. Dies ist Anlass für das Historische Museum der Pfalz in Speyer, die Familienausstellung "Das Sams und die Helden der Kinderbücher" zu präsentieren. Interessierte können dies noch bis zum 6. Januar 2019 tun.
Erwachsene erinnern sich an Kindertage, Kinder und Jugendliche finden einen Zugang zu der Kinderliteratur des 20. und 21. Jahrhunderts. Eine Ausstelllug für Familien, die einen Besuch wert ist.
„Bücher öffnen die Tür zu anderen Welten. Unsere Ausstellung erlaubt Kindern einen kreativen Umgang mit Schreiben und Lesen. Wir wollen einen Anreiz zum Entdecken von Kinderbüchern schaffen,“ bemerkt Almut Neef vom „Jungen Museum“ im Historischen Museum der Pfalz. Sie ist Kuratorin der Ausstellung.
Das Sams, Pippi Langstrumpf oder Meister Eder
An rund 20 Schauplätzen werden bekannte Kinderhelden vorgestellt, das Sams, Pippi Langstrumpf, Meister Eder, der kleine Wassermann und die Olchis oder Herr Taschenbier. Rund 500 Ausstellungsstücke sind zu sehen, von Skizzen bis zu Buchcovern, Original-Illustrationen, Figuren und Requisiten von Verfilmungen und Puppenspielen.
Die ersten Räumlichkeiten sind Paul Maar gewidmet. Er zählt zu den erfolgreichsten deutschen Kinder- und Jugendbuchautoren. 1937 in Schweinfurt geboren, studierte er später Malerei und Kunstgeschichte in Stuttgart. Zunächst als Lehrer tätig, machte er sich als freier Autor und Illustrator schnell einen Namen und konnte sich davon ernähren. Er erhielt viele Auszeichnungen, u.a. den Deutschen Jugendliteraturpreis. Zu sehen ist etwa die Schreibmaschine, auf der er seine ersten Werke schrieb.
Kinder entdecken die Literatur zwischen Töpfen und Pfannen
Anfassen und Ausprobieren ist erlaubt und erwünscht, etwa Pippi Langstrumpfs Küche in der Villa Kunterbunt. Zwischen Töpfen und Pfannen, auf dem Tisch und unter dem Schrank gibt es Verstecke zu entdecken und Rätsel zu lösen. Die Ausstellung „Das Sams und die Helden der Kinderbücher“ vermittelt nicht nur Lese- und Sprachkompetenz. Sie spricht gleichzeitig eine Reihe sozialer Kompetenzen an, etwa 'Was zeichnet die Helden der Kinderbücher aus? Was lernen die Besucher von ihnen?' Die Ausstellung ergründet solche Fragen. Sie regt die Besucher sich mit Themen wie Empathie, Selbstvertrauen, Andersartigkeit, Toleranz, Loyalität, Angst und Ungerechtigkeit auseinanderzusetzen.
Jede Geschichte liefert dafür Anreize: Das Sams und Pippi Langstrumpf besitzen Mut, sind unerschrocken und besitzen großes Selbstvertrauen. Bei Pünktchen und Anton oder Jim Knopf stehen die Themen und soziale Ungleichheit im Mittelpunkt. Die kleine Hexe beschäftigt sich mit der Frage, was Gut und Böse ist.
Stark, tapfer, mutig und erfolgreich - schwach, verletzlich
Die Helden der Kinderbücher sind stark, tapfer, klug und erfolgreich. Unerschrocken meistern sie schwierige Aufgaben. Es wundert nicht, dass junge Leserinnen und Leser ihre Träume auf die Helden übertragen: Jeder möchte klug, stark und tapfer sein. Manche Kinderbuchhelden haben Schwächen und Fehler, sind verletzbar und scheitern. Auch von diesen kann man lernen, etwa wie man mit solchen Situationen umgeht und diese handhabt.
In der Ausstellung werden die Themen des sozialen Lernens über verschiedene Elemente vermittelt und somit die Möglichkeit zum Reflektieren und zum gemeinsamen Gespräch gegeben. Das Sams stellt den Besuchern etwa im Audioguide Fragen, die Bezug auf Charaktereigenschaften der jeweiligen Kinderbuchheldin oder des jeweiligen Kinderbuchhelden nehmen oder sich auf die jeweilige Geschichte beziehen.
Ein speziell konzipierter Ausstellungsrundgang zum sozialen Lernen ist für Gruppen und Schulklassen buchbar.
Die Ausstellung ist von Dienstag bis Sonntag von 10 bis 18 Uhr geöffnet.