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Kollege Computer schiebt Waggons aufs richtige Gleis

Das Projekt wird vom Bund gefördert und ist zunächst auf drei Jahre ausgelegt. In dieser Zeit liegt der Fokus vor allem darauf, vor Ort ein stationäres IT-Dispo- und Fahrsystem aufzubauen. „Grundsätzlich funktionieren alle Rangierbetriebe ähnlich", sagt Thomas Gerdes. „Fachlich lässt sich das System daher schnell adaptieren." Ein Unterschied ist, dass die Waggons im Stahlwerk nicht mehr gekoppelt werden müssen und die Rangierfahrzeuge fest mit den Waggons verbunden sind. Außerdem gibt es für die Planung und Steuerung der Fahrten kein einheitliches System, das von allen Unternehmen mit Rangierbetrieb genutzt wird. Auch hierfür ist AuRa geeignet und lässt sich für ganz unterschiedliche Bedingungen und die vorhandenen Schnittstellen flexibel einsetzen. Bei Bedarf unterstützt das Team AuRa auch dabei, entsprechende Planungssysteme aufzusetzen. „Auch das ist ein Baustein unseres neuen Selbstverständnisses", sagt Frank Kleespies. „Wir entwickeln nicht nur die Software, sondern beraten Kunden, zeigen Möglichkeiten auf und bieten passende Integrationsleistungen an."

Doch zuvor wird AuRa erst einmal für das Stahlunternehmen fit gemacht. Die erste Testphase ist abgeschlossen, die Fahrzeugsteuerung funktioniert. Nun werden die Sensoren eingebaut, darunter auch welche, die Personen erkennen können und in Gefahrensituationen das Fahrzeug bremsen. Denn um für AuRa die benötigte Zulassung zu bekommen, müssen auch die Sicherheitsregularien des Eisenbahnbundesamtes und der jeweils zuständigen Landeseisenbahnaufsichten eingehalten werden. „Wir setzen darauf, frühzeitig mit Gutachtern und Experten in den Dialog zu gehen, um die Zulassungsfähigkeit von AuRa zu garantieren", sagt Thomas Gerdes. Ziel sei es, nicht nur die reine Forschung, sondern ein für den regulären Betrieb einsatzfähiges Produkt zu erzeugen. Alle Erfahrungen auf dem Weg dorthin will das AuRa-Team künftig auch für den Konzern nutzen. Die Hoffnung von Thomas Gerdes: „AuRa könnte eine Keimzelle für die Automatisierung der Bahn insgesamt sein."

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