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Die Zukunft des Rangierens

„Es gibt Prognosen, nach denen die ersten autonom fahrenden Autos spätestens 2030 auf Deutschlands Straßen fahren", sagt Sandra Schmitt von DB Systel, die dort das Solution Center Vehicle IT & Operating Center leitet. Das hat natürlich Auswirkungen auf den Gesamtverkehr, die Infrastruktur - aber auch direkt auf die Deutsche Bahn. „Wir als Bahn müssen uns die Frage stellen: Womit werden wir künftig Geld verdienen, wenn auf der Straße autonome Fahrzeuge unterwegs sind?" Darum betrachtet die Bahn das Thema auch als Konzernprojekt. „Wir überlegen dabei auch, wie man die letzte Meile anbindet, also zum Beispiel den Weg vom Bahnhof zur Schule oder zum Schwimmbad", sagt Sandra Schmitt. „Das können möglicherweise autonome Kleinbusse sein."

Schnellere Abläufe, bessere Ergebnisse

Doch es gibt noch naheliegendere Gründe für automatisierte Abläufe. So könnte eine automatisierte Geschwindigkeitsregulierung zum Beispiel die Energieeffizienz steigern. Automatisierter Verkehr würde zudem in vielen Bereichen für mehr Pünktlichkeit sorgen, vor allem könnte die Netzkapazität durch optimierte Zugfolgen und verkürzte Blockabstände erhöht werden. Auch Thomas Schnitzmeier von der DB Fahrzeuginstandhaltung sieht großes Potenzial in dieser Technologie - und stellt für ein Pilotprojekt einen Testbereich im Werk Paderborn zur Verfügung.

Aus gutem Grund: Das Fahrzeuginstandhaltungswerk hat einen eigenen Rangierbahnhof, in den täglich 15 bis 20 Fahrzeuge hinein- und herausfahren. Weil die erste Befundung und die darauffolgende Instandhaltungsplanung ein paar Tage dauern kann, stehen permanent mehr als 100 Fahrzeuge auf dem Gelände. Sie müssen ständig umgesetzt werden, damit die Fahrzeuge in der richtigen Reihenfolge auf die richtigen Produktionsgleise fahren. Das ist ein erheblicher Rangieraufwand innerhalb eines relativ kurzen Zeitfensters.

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