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Hunde-Urin zerstört Leipzigs Denkmäler

Leipzig - Ist doch harmlos. Das bisschen Pipi. Denkt man. Stimmt aber nicht. Es ätzt. Mit unschönen Folgen. Leipziger Hunde pinkeln Leipziger Denkmäler kaputt. Jetzt schlägt das Kulturamt Alarm!

Ein krasses Beispiel: das dem ersten japanischen Musikstudenten in Europa gewidmete „Rentaro-Taki-Denkmal" (Mozartstraße, Ecke Ferdinand-Rohde-Straße). Durch die zerstörerische Kraft des Hunde-Pipis hat sich über ein Drittel (rund 80 Zentimeter) der Bronze grün verfärbt, der Urin hat sich tief hineingefressen.

Denkmalpfleger Dr. Ansgar Scholz (51), zuständig für Bauinvestitionen im Leipziger Kulturamt: „2000 Euro wird Reinigung und farbliche Anpassung kosten. Das Grün geht aber nie wieder weg, die original schwarze Farbe lässt sich nicht wieder herstellen. Ein Drittel des Denkmals ist irreparabel beschädigt."

Eine Reinigung würde laut Bronzegießerei Noack mindestens fünf Tage dauern. In der Zeit müsste die Stele mit destilliertem Wasser mehrfach gereinigt, zudem mit Schleifpapier ultrafein geglättet, danach mit Bienenwachs eingerieben werden.

Aber, so Dr. Scholz: „Theoretisch müsste das Kulturamt jedes Mal, wenn ein Hund wieder neu an ein Denkmal pinkelt, die Wachsschicht erneuern lassen. Das würde jedes Mal 500 Euro kosten. Das ist utopisch, wenn täglich Hunde ans Denkmal urinieren."

Und so sind auch weitere Denkmälern - wie der Plastik „Die Unzeitgemäßen Zeitgenossen" in der Grimmaischen Straße und am Bronze-Modell der Universitätskirche St. Pauli auf dem Augustusplatz - derzeit pinkelgeschädigt. Andere, wie das „Cramerdenkmal" im Johannapark, wurden bereits aufwändig repariert.

Kulturamts-Leiterin Susanne Kucharski-Huniat: „Wir appellieren an die Hundehalter, die Denkmäler bitte mit zu schützen und sich an ihnen zu erfreuen."

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