Nantes war seit dem Mittelalter eine wichtige Hafenstadt, Schauplatz von Frankreichs Verwicklungen in Handel, Schiffbau und Sklavenhandel. Bis Mitte des letzten Jahrhunderts war die Stadt im Aufschwung. Im Zuge der industriellen Revolution entstanden Fabriken mitten in der Stadt. Ihr Ruf schwankte von der Hafenstadt zur Industriellenstadt. Bis im letzten Jahrhundert alles stillstand. Der Hafen samt Werft ist 60 Kilometer in den Westen nach Saint Nazaire gezogen. Rußwolken über Innenstädten kamen aus der Mode. Der Stadt wurde ihre Identität entzogen. Diese Leere ab Mitte der 80er bot Raum für Neues. Was hat die Nanter Kulturszene daraus gemacht? Jean-Marc Ayrault, Frankreichs späterer Premierminister, war Bürgermeister in Nantes. Er hat eine neue Tradition begonnen: Ein Wahnsinns-Budget für Kunst und Kulturförderung. Er hatte die Vision aus der heruntergekommenen Industrie neues Leben zu schaffen, hat Kunstschaffende in die Stadt geholt, ihnen Geld gegeben und gesagt, macht. Sein Name fällt bei allen in der Szene, mit denen man in Nantes spricht.
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