Was Solarstrom angeht, hat die Stadt Flörsheim die Nase vorn. Umgerechnet auf seine Einwohnerzahl produziert Flörsheim kreisweit die meiste Energie aus Photovoltaik-Anlagen. Im vergangenen Jahr haben 51 Anlagen in der Stadt Solarstrom erzeugt, zusammen haben sie eine maximale Leistung von rund einem Megawatt.
Nun ist ein weiteres Projekt im Gange: An der Deponie in Wicker wird die bereits bestehende Solar-Anlage erweitert, Ende des Monats sollen die Arbeiten fertig sein. Statt der bisherigen 450 Kilowatt wird die neue Anlage eine Leistung von bis zu 1,1 Megawatt haben. Die Solarzellenfläche an der Deponie wird dafür verdoppelt, 2,8 Hektar sind es künftig. Das Projekt kostet nach Angaben von Markus Töpfer, Geschäftsführer der Main-Taunus-Recycling-Gesellschaft, 1,3 Millionen Euro.
Auch Kriftel setzt verstärkt auf Sonnenenergie. Auf dem Dach des Bahnhofsgebäudes will die Gemeinde Anfang April eine neue Photovoltaik-Anlage installieren. Für rund 80000 Euro sollen auf 100 Quadratmetern Solarzellen gebaut werden. Und noch ein Großprojekt steht in der Gemeinde an: Im Rahmen der Sanierung des Parkbads werden Solarzellen auf dem Dach des Schwimmbads installiert. Die sollen künftig für warmes Badewasser sorgen.
Auch Hofheim ist gut dabeiIm Main-Taunus-Kreis gab es im vergangenen Jahr 685 Photovoltaik-Anlagen, die zusammen eine Leistung von 7,4 Megawatt haben. Die Stadt Hofheim hat mit 133 Solarflächen die meisten Anlagen und mit insgesamt 1,7 Megawatt die größte Leistungskraft im Kreis. Gemessen an der Wattzahl pro Einwohner liegt jedoch Flörsheim vorn, gefolgt von Eschborn und Hofheim. Schlusslichter sind Bad Soden und Schwalbach.
Betreiber von Photovoltaik-Anlagen bekommen vom Stromanbieter eine Vergütung für den eingespeisten Strom. Die zahlt allerdings nicht der Netzbetreiber, sondern die übrigen Stromkunden kommen dafür auf. Denn die Einspeisevergütung wird durch eine Umlage auf die Stromkosten finanziert. Die Abnahme des erzeugten Solarstroms ist für 20 Jahre garantiert.
Wie viel zugezahlt wird, regelt das Erneuerbare Energien-Gesetz. Mit dem Gesetz soll der Anteil regenerativer Energien am Gesamtstrom bis 2020 auf 30 Prozent steigen. Gefördert wird neben Solarenergie auch die Erzeugung von Strom aus Wasserkraft, Deponie-, Klär- und Grubengas, Biomasse, Geothermie und Windkraft.
Zuschüsse sinkenDie Einspeisevergütung für Strom aus Photovoltaik-Anlagen wird ab Juli sinken: "Dann gibt es 16 Prozent weniger", sagt Alfred Strüder vom Energieberatungszentrum Hattersheim. Betroffen sind neue Anlagen. Statt 39,14 Cent gibt es für Solaranlagen bis 30 Kilowatt dann nur noch 32,88 Cent pro Kilowattstunde. Auch wer eine Solaranlage besitzt und den Strom selbst nutzt, bekommt weniger Zuschüsse: 20,88 Cent gibt es für Solarzellen, die ab Juli installiert werden. Bisher waren es 22,76 Cent pro Kilowattstunde.