jetzt: Die Bilder aus Iran haben sich verändert: Erst der Massenandrang beim Trauerzug Soleimanis. Dann die Proteste gegen das Regime, nachdem herauskam, dass das iranische Militär für den Abschuss des ukrainischen Flugzeugs verantwortlich war. Woran liegt das?
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Ali Fathollah-Nejad: Zum einen gab es für Soleimani auch in Milieus, die nicht pro-Regime sind, eine gewisse Sympathie. Denn durch staatliche Propaganda wurde er als patriotischer Held dargestellt, der die nationale Sicherheit Irans in der Region im Kampf gegen den IS gewährleistet hat. Dabei wurde natürlich unterschlagen, dass er dabei eine äußerst rücksichtslose Regionalpolitik zu verantworten hatte, so zum Beispiel an der Seite der Assad-Diktatur in Syrien oder bei der blutigen Niederschlagung friedlicher Demonstrant*innen im Irak mithilfe der von ihm organisierten Milizen.