Am Anfang wusste ich nicht wirklich, was genau mich mit einem Kind mit Trisomie 21 erwarten würde. Das, was ich im Schulunterricht gelernt hatte, stellte sich als veraltet heraus. Jetzt weiß man: Menschen mit Down-Syndrom können ganz schön viel lernen, solange sie gefördert werden. Es dauert zwar länger, aber versuchen muss man es trotzdem. Am meisten haben mir nicht Ärzte oder Therapeuten, sondern tatsächlich der Kontakt zu anderen Eltern in der gleichen Situation geholfen. Dadurch konnte ich verstehen: So schlimm ist das alles gar nicht. Wenn man sieht, was ältere Kinder mit Down-Syndrom alles können, dann ist man als Mutter gleich entspannter und weiß: Es wird kommen. Aber man vergleicht sich da trotzdem manchmal. Gerade das mit dem Sprechen ist nämlich leider etwas schwierig. Elijah hat zwar schon mit einem Jahr seine ersten Worte gesagt, aber mit Einzug in den inklusiven Kindergarten kam leider die Sprachblockade. Deshalb sammeln wir gerade auch Spenden für eine Delfin-Therapie, die ihn beim Sprechen unterstützen soll. Ich wünsche mir für Elijah, dass er irgendwann ein selbstständiges Leben führen wird. Nur weil es andere Personen mit Down-Syndrom gibt, die studiert haben, muss er das ja nicht auch tun. Schön wäre es, wenn er sich eines Tages selbst versorgen kann: Essen zubereiten, um Geld kümmern und die Wäsche machen zum Beispiel. Aber ich habe durch ihn auch gelernt, geduldiger zu sein. Er hat mich zu einem besseren Menschen gemacht. Denn ohne ihn hätte ich mich vermutlich nicht so stark für Inklusion engagiert.