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Angeblicher Klimaschutz - Die verlorenen Kocher von Ruanda

In Ramiro, einem Dorf im Südosten Ruandas, stehen einige junge Männer mit Motorrädern an der zentralen Kreuzung. Sie warten auf Fahrgäste, die sie in den nächsten Ort chauffieren können. Als wir sie auf die in Ramiro verteilten energiesparenden Kochöfen ansprechen, lachen sie laut. „Jeder hat einen zu Hause, aber niemand benutzt ihn", sagt einer. Die meisten seien wieder zur traditionellen Methode mit drei Steinen zurückgekehrt. „Ich habe ihn zerlegt und das Metall verkauft", sagt ein anderer aus der Gruppe. Umgerechnet knapp 20 Cent gebe es für ein Kilo Metall auf dem ruandischen Markt.

Neben Aufforstungen im Amazonas oder der Renaturierung von Mooren gehört die Verteilung von Kochgeräten in den ärmsten Teilen der Welt zu den häufigsten Klimaschutzprojekten am Markt für CO2-Kompensationen. Denn fast drei Milliarden Menschen kochen noch auf offenem Feuer oder mit Kohle und verursachen damit einen großen Teil der Kohlendioxid-Emissionen in Entwicklungsländern.

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