Pressekonferenzen sind das tägliche Brot vieler Journalisten. © dpa
Den einen Weg für eine Medienkarriere gibt es nicht. Einen Einstieg als Journalist bietet ein Praktikum, Volontariat oder Studium.
Derzeit vergeht kaum ein Tag ohne neue Hiobsbotschaften aus der Medienbranche: Magazine werden eingestellt, und viele Tageszeitungen entlassen Redakteure. «Wenn man Journalist werden will, sollte man sich von der Krise allerdings nicht abschrecken lassen», sagt Eva Werner vom Deutschen Journalisten-Verband (DJV) in Berlin. Eine solide Ausbildung sei heute aber wichtiger denn je.
Ob Reisejournalist, Politikreporter oder Theaterkritiker: Den einen Weg für eine Medienkarriere gibt es nicht. So kann ein Volontariat oder die Journalistenschule ein Sprungbrett sein, aber auch Hochschulabsolventen oder Quereinsteiger haben Chancen. Praktika sind außerdem beim Einstieg in den Job oft unerlässlich.
«Die besten Aussichten hat man mit einem abgeschlossenen Studium und anschließendem Volontariat oder zusätzlicher Ausbildung an einer Journalistenschule», sagt Werner. Studien zufolge haben 90 Prozent aller Volontäre studiert.
Eine Möglichkeit ist das Studium eines Faches wie Journalistik oder Publizistik. Dabei lernten Studenten nicht nur eine Nachricht zu schreiben, sondern auch Themen auszuwählen, sagt Wiebke Loosen vom Institut für Journalistik und Kommunikationswissenschaft der Universität Hamburg. Studienbewerber müssen nicht nur gute Schulnoten vorweisen, sondern auch im Bewerbungsgespräch Eindruck machen.
Noch härter ist das Auswahlverfahren bei den Journalistenschulen. Laut Manfred Volkmar von der Berliner Journalistenschule wird im ersten Schritt eine schriftliche Bewerbung mit einer Reportage über ein vorgegebenes Thema verlangt. «Von diesen Bewerbern werden 60 in die Endauswahl eingeladen.» Sie müssten einen Allgemeinwissenstest, eine Schreibübung und persönliche Gespräche durchstehen.
Die Auserwählten erwartet eine mindestens 15 Monate lange Ausbildung. Sie decke vom Print über den Hörfunk bis zum Fernsehen alle klassischen Arbeitsfelder ab, erläutert Volkmar. Anders als im Volontariat könnten Journalistenschüler sich ganz auf die Ausbildung konzentrieren.«Wer sich nicht zu früh spezialisieren möchte, ist an der Journalistenschule richtig», sagt Volkmar. «Wer allerdings schon genau weiß, in welche Richtung er will, sollte sich lieber gezielt ein Volontariat suchen.»
Für ein Volontariat müssen in der Regel zwei Jahre eingeplant werden. In dieser Zeit durchlaufen Volontäre meist mehrere Ressorts und Stationen von der Wirtschaft bis zur Kultur. Einheitliche Qualitätsstandards gibt es aber nicht, weshalb man sich die Ausbildungsbedingungen genau anschauen sollte.
Egal, ob man sich für ein Studium entscheidet, einen Platz an der Journalistenschule oder ein Volontariat ergattert: Einen Redakteursjob müssen angehende Journalisten danach oft lange suchen. Denn Festanstellungen - besonders unbefristete - sind derzeit rar. Deswegen verdienen sich knapp ein Drittel der rund 70.000 Journalisten in Deutschland ihr Honorar als Freiberufler.